Chirurgische Zusatzausbildung für nicht-medizinisches Personal in Afrika
In ländlichen Regionen südlich der Sahara ist die Erreichbarkeit von Krankenhäusern und medizinischem Personal, das Notoperationen und erste Hilfe leisten kann, kaum gegeben. So sind vermeidbare Todesfälle und chronische Krankheiten keine Seltenheit, vor allem in der Geburtshilfe, durch Unfälle und aufgrund vieler Krankheiten, die in Kreiskrankenhäusern ansonsten chirurgisch versorgt werden könnten. Um diese Situation zu ändern, hat das EU-finanzierte Projekt "Clinical officer surgical training in Africa" (COST - AFRICA) in Malawi und Sambia Ausbildungsprogramme für nichtärztliches klinisches Personal (clinical officers, CO) auf den Weg gebracht. Die Schulungsprogramme umfassen eine chirurgische Ausbildung für häufige Erkrankungen sowie Verwaltungs- und Forschungsaspekte, zudem wurden Datenerhebungsinstrumente entwickelt, um chirurgische Leistungen, Kostenwirksamkeit und Erfolge des Programms zu ermitteln. Durch dieses Projekt und auf Antrag der Ministerien der Gastländer wurden an den Universitäten in Malawi und Sambia BA-Studiengänge (Bachelor of Science) in Chirurgie eingeführt, was für CO auch attraktivere berufliche Möglichkeiten bietet, um in ihren Ländern zu verbleiben. COST - AFRIKA ist damit für afrikanische Länder ein Testmodell zum Einsatz chirurgisch geschulten und betreuten medizinischen Personals, damit in Kreiskrankenhäusern in ländlichen Regionen operiert werden kann, wo der Bedarf am höchsten ist.
Schlüsselbegriffe
Medizinische Ausbildung, nichtärztliche Gesundheitsberufe, Clinical Officer, chirurgische Ausbildung, ländliche Bevölkerung