Weniger giftig: boratfreie Reinigungsmittel für Aluminiumlegierungen
Borathaltige Reinigungsmittel werden aufgrund ihrer mildalkalischen und entfettenden Eigenschaften bereits seit langem dazu verwendet, Metalloberflächen zu reinigen. Neben der Steuerung des pH-Werts der Reinigungslösung unterstützen Borate das Emulgieren von Ölen und wirken leicht abrasiv. Da Borate nun als gefährlich gelten, wollte das EU-finanzierte Projekt "Borate free cleaners for aluminum alloys" (BFCLEANER) die Entwicklung und Erprobung von boratfreien Reinigern für die Aluminiumindustrie vorantreiben. Die Forscher verglichen borathaltige Reiniger mit vier boratfreien Formulierungen, von denen zwei von einem beteiligten Unternehmen entwickelt wurden und zwei im Handel erhältlich sind. Ihre relativen Reinigungsleistungen und ihre Korrosivität (Ätzkraft) wurden anhand von zwei Aluminiumlegierungen analysiert, die in der Luftfahrtindustrie weit verbreitet sind. Die boratfreien Mittel von BFCLEANER entfernten Fett und feste Öle von den Metallen mit der gleichen oder einer höheren Effizienz als die derzeit auf dem Markt befindlichen borathaltigen Reiniger. Außerdem funktionierten sie bei niedrigeren Konzentrationen und bei niedrigeren Temperaturen mit optimaler Effizienz, was Energie spart. Dass in alkalischen Entfettungsmitteln demnächst kein Borat mehr zu finden sein wird, ist besonders für die Aluminiumeloxieranlagen von Vorteil, die per Gesetz Borate aus ihrem Abwasser eliminieren müssen. Eloxieren ist ein Verfahren zur Behandlung von Aluminium, bei dem eine schützende Aluminiumoxidschicht geschaffen wird, die vor Korrosion und Abrieb schützt. Die boratfreien Reiniger des Projekts werden daher wahrscheinlich breite Anwendung in verschiedenen Industriezweigen und Produkten, egal ob Luftfahrt oder iPod, finden.