Vereinigtes Königreich begrüßt die Vorhaben der Kommission für die zukünftige europäische Forschungspolitik
Das Amt für Wissenschaft und Technik (Office of Science and Technology) im britischen Ministerium für Handel und Industrie unter Leitung von Lord Sainsbury (Foto) hat die "Originalität und den breit gefassten Ansatz" der Mitteilung der Europäischen Kommission "Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums: Leitlinien für Maßnahmen der Union auf dem Gebiet der Forschung" nachdrücklich begrüßt. "Das VK ist ebenfalls der Ansicht, dass wissenschaftliche Forschung und Innovation der Schlüssel zu Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Verbesserung der Lebensqualität sind", heißt es in der Stellungnahme. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Stellenwert, welcher der Förderung der Mobilität, der Grundvoraussetzung eines echten EFR, eingeräumt wurde." Außerdem sollten die für die Mobilität bereitgestellten Mittel verdoppelt werden. Was die notwendige Verbesserung des Beitrags von Frauen zur europäischen Forschung anbelangt, schließt sich die Stellungnahme dem Standpunkt der Kommission an, und betont außerdem, wie wichtig die Einbeziehung jüngerer Menschen ist. Das VK unterstützt insbesondere die Maßnahmen der Kommission im Bereich des "Benchmarking" von nationalen Politiken auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung und betont die Bedeutung des Managements von Investitionen in diesem Bereich. "Diese Maßnahme muss sowohl nach außen als auch leistungsorientiert sein. Dies muss auch für die Verwaltung der europäischen Forschungsmittel gelten." Darüber hinaus stimmt die britische Stellungnahme auch mit der Ansicht der Kommission überein, wonach das nächste Rahmenprogramm nicht lediglich das 16. Programm der EU-Länder sein, sondern "in die nationalen Bestrebungen eingebunden werden und diese aufwerten" sollte. Die Kommission wird jedoch kritisiert, da die Innovation in ihren Vorschlägen einen "zu geringen Stellenwert" hat: "Dieser Bereich bedarf weit größerer Anstrengungen", so die Stellungnahme. "Die Hauptziele sollten darin bestehen, der Forschung Unterstützung für Innovationsmaßnahmen zu leisten und über das Rahmenprogramm zur Nutzung der Forschungsergebnisse anzuregen." Ferner wird die stärkere Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen angeregt: "Wir sind besorgt darüber, ob das Konzept der "gemeinsamen Forschungsmaßnahmen" in der Praxis funktioniert, sodass die KMU direkt davon profitieren." Das nächste Rahmenprogramm sollte die Forscher zu mehr Mobilität anregen und genauer ausgerichtete Kostenbeteiligungsmaßnahmen auf EU-Ebene fördern, und sein Schwerpunkt sollte nach Ansicht der Briten auf einer "kritischen Masse" in weltweit bedeutenden Bereichen von Wissenschaft und Technik liegen. Das Vereinigte Königreich verlangt daneben eine stärkere Einbeziehung des Endnutzens in die Forschung sowie eine bessere Verbreitung und Übernahme des Wissens. Das Programm sollte nach außen offen sein, wie es in der Stellungnahme heißt: "Insbesondere sollte es sich an unsere wichtigsten weltweiten Konkurrenten und Handelspartner sowie die Bewerber- und Entwicklungsländer richten." Ferner sei eine genauere Überwachung und Bewertung erforderlich. Dies entspricht insgesamt den derzeitigen Vorstellungen der Kommission. Allerdings stimmt das VK nicht voll mit dem Vorschlag der Kommission überein, sich an der Bereitstellung der Infrastruktureinrichtungen zu beteiligen. "Investitionsentscheidungen hängen unvermeidlich von nationalen Entscheidungen insbesondere des Gastgeberlandes ab. Solche Investitionen sind von Natur aus zu langfristig für ein auf fünf Jahre angelegtes Rahmenprogramm. Die Kommission und das Rahmenprogramm sollten eine unterstützende Rolle spielen, etwa im Rahmen der Erweiterung der Durchführbarkeitsstudien", wie es in der Stellungnahme heißt. Was das Gebiet der Biowissenschaften anbelangt, wo die Abhängigkeit von begrenzten Mitteln zunimmt, ist das VK jedoch der Auffassung, dass "es angebracht sein könnte, Unterstützung auf EU-Ebene eher für exzellente Leistungen in der Bereitstellung von Dienstleistungen für die europäische Forschung als für die eigentliche Spitzenforschung zu vergeben".