Zur Tätigkeit von Talentscouts in der Filmindustrie
In der Filmindustrie geht kaum etwas ohne Talentagenturen. Dennoch wurden sie aus sozialwissenschaftlicher Sicht bislang vernachlässigt. Vor diesem Hintergrund analysierte das EU-finanzierte Projekt TAFIND (Talent agents in the American film industry: How cinematic careers and projects are shaped behind the scenes) Aktivitäten von Talentscouts aus soziologischer Sicht, wobei die Soziologie von Arbeit einerseits und Kunst und Kultur andererseits ineinandergreift. Die Arbeit des Projekts besteht hauptsächlich aus sozialwissenschaftlichen detaillierten und anonymisierten Interviews noch tätiger und ehemaliger Talentscouts und In-situ-Analysen bei verschiedenen Arten von Talentagenturen. Schwerpunkt der Interviews war die berufliche Laufbahn und Vorgehensweise der Agenten drei verschiedener Talentagenturen. Den Ergebnissen zufolge ist vor allem die berufliche Eignung der Agenten bei Aufbau und Förderung zwischenmenschlicher Beziehungen in der Unterhaltungswelt maßgebend. Die Arbeit deckt auf, welche besonderen Fähigkeiten in diesem Zusammenhang erworben werden. Die gesammelten Daten kommen Wissenschaftlern, Verantwortlichen in der Unterhaltungsindustrie wie auch dem breiten Publikum zugute. Darüber hinaus können sie zu Diskussionen über Methodik und Theorie in den Sozialwissenschaften beitragen.
Schlüsselbegriffe
Talentsucher, Filmindustrie, TAFIND, Soziologie der Arbeit, Unterhaltung