Geschlechtergerechtigkeit für Forschungsexzellenz
Die Bemühungen in Hinsicht auf den Europäischen Forschungsraum (EFR) und die Anerkennung seines Potenzials, zu Europas Wissensgesellschaft beizutragen, erhöhte das Bewusstsein für den Wert der Gleichstellung von Frauen und Männern. Das ist von besonderer Bedeutung, da Forschungsexzellenz Zugänglichkeit, Ressourcen und Entwicklungschancen erfordert, und Innovation verschiedene Perspektiven und Inputs braucht. Das Projekt "Transforming organisational culture for gender equality in research and innovation" (GENOVATE) vereint ein vielfältiges Konsortium, dessen Mitglieder sich auf die an der Forschung beteiligten Frauen konzentrieren. Sie ermittelten drei gemeinsame Interventionsbereiche: Anwerbung, Weiterentwicklung und Forschungsförderung sowie Arbeitsumfeld, ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben und institutionelle Kultur, und außerdem Standards und Vielfalt in der Forschungsexzellenz und Innovation. Jede der Partneruniversitäten wird im Rahmen ihrer individuell zugeschnittenen GEAP auf diesen Gebieten arbeiten und dabei auf existierenden Strukturen und Maßnahmen aufbauen oder neue Systeme und Praktiken entwickeln. GENOVATE hat seine Ziele für die erste Berichtsperiode erfüllt. Auf institutioneller Ebene setzte man bei der GEAP-Umsetzung auf den GENOVATE Action Research Cycle and Process. Dieser besteht aus fünf überlappenden Stufen, zu denen die Überprüfung und Verfeinerung bestehender GEAP, die Bestandsaufnahme und Durchführung von Maßnahmen, die Evaluierung der Maßnahmen und die Bestätigung des Lernens zählen. Auf diese Weise wurden die Partner bei der Überprüfung und Aktualisierung ihrer institutionellen Aktionspläne für Geschlechtergleichstellung unterstützt. Zu den Umsetzungsaktivitäten gehören GENOVATE-Einführungen, nationale Lernzirkel und Verbreitungsmaßnahmen. Überdies wurden kontextualisierte Gremien und zielgerichtete Lenkungsgruppen eingerichtet. Mit der GEAP-Implementierung unterstützt man eine langfristige Qualitätssicherung sowie die Geschlechtergleichstellung. Daten aus verschiedenen Strategiedokumenten und Berichten trugen gleichermaßen zu verfeinerten Überwachungsstrukturen in Sachen Gleichstellung bei. Die bislang erfolgte Projektarbeit umfasst außerdem die Verbesserung eines sozialen Modells der Umsetzung der Gleichstellung von Frauen und Männern. Es wird durch Erfahrungen und gelenkte Überlegungen zum Prozess des Wandels an jeder der Partnereinrichtungen weiterentwickelt. Die GENOVATE-Community hat den das Konsortium übergreifenden, sinnvollen Wissensaustausch vereinfacht. Gleichermaßen hat gemeinsames Lernen zum Fortschritt beigetragen. Den Partnereinrichtungen ließ man Trainingsauswertungsseminare zukommen. Die Internetseite des Projekts dient überdies als ein zentrales Werkzeug zum Zwecke der Kommunikation und Verbreitung. Die laufenden Arbeiten im Rahmen des GENOVATE-Projekts sollen dem Plan zufolge konkrete und messbare Resultate erbringen, die für Frauen in der Forschung auf allen Ebenen des Dienstalters von Vorteil sind, d. h. für Interesse sorgen, Einstellungen zur Folge haben und das Weiterkommen fördern. Die positiven Ergebnisse werden über einzelne Institutionen und die Verbesserung von deren Umgebungen hinaus dem europäischen akademischen Forschungssektor im Sinne des gesamtgesellschaftlichen Nutzens dienen.
Schlüsselbegriffe
Forschungsexzellenz, Spitzenforschung, Geschlechtergleichstellung, Aktionspläne für Geschlechtergleichstellung, Gleichstellung von Frauen und Männern, Universitäten, Hochschulen, Organisationskultur
