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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Consortium on Organ Preservation in Europe

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Optimierung von Organen für Transplantationen

Die Bereitstellung von Spenderorganen ist im Vergleich zur Nachfrage sehr gering. Damit alle verfügbaren transplantierbaren Organe optimal genutzt werden können, forscht die Transplantationsmedizin intensiv an besseren Konservierungstechniken.

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Eine suboptimale Organfunktion besteht dann, wenn das Transplantat zwar funktionsfähig ist, durch Entnahme, Lagerung und Transplantation aber progressiv geschädigt wurde. Grund hierfür ist vor allem Nährstoff- und Sauerstoffmangel bei der Konservierung. Da die Spender in der Regel ältere Patienten mit Begleiterkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck sind, sind die Transplantate auch anfälliger für Schäden durch Konservierung. Mit Techniken wie NMP (normotherme Maschinenperfusion der Leber), HMP (hypotherme Maschinenperfusion der Niere) und neuartigen Additiven für Konservierungslösungen kann die Organkonservierung verbessert werden. Das EU-finanzierte Projekt "Consortium for Organ Preservation in Europe" (COPE) testet, validiert und fördert diese neuen Konservierungstechniken, um die Anzahl lebensfähiger Organe für Transplantationen zu erhöhen. Das COPE-Konsortium fungiert als offizielle Arbeitsgruppe für Organkonservierung der Europäischen Gesellschaft für Organtransplantation (ESOT). In drei klinischen Studien und ergänzenden experimentellen Studien wird es Nieren- und Leberkonservierungstechniken testen und Protokolle optimieren. Dabei ​​wurden bereits wichtige Meilensteine erreicht. So sind alle Erfordernisse für die Einrichtung und Verwaltung laufender klinischer Studien erfüllt, auch liegen die ethischen Genehmigungen für die meisten Prüfzentren vor. Neben den klinischen Studienprotokollen wurden Online- und Offline-Datenbanken sowie zentrale Biobankenprotokolle für alle Studien eingerichtet. Auch die Logistik für Transport, Organentnahme, Geräte und Verbrauchsmaterialien ist vorbereitet. So wurde zum Beispiel in Ambulanzen im Vereinigten Königreich das NMP-System OrganOx metra installiert. Alle klinischen Studien im Rahmen von COPE haben inzwischen begonnen. Die Wissenschaftler beurteilen die Eignung zellfreier Perfusionsmedien für Leber- und Nierentransplantationen sowie die Ex-vivo-Rekonditionierung des Organstoffwechsels. Weiterhin werden Vor- und Nachteile einer optimierten Konditionierung von Transplantaten und die Effekte verschiedener Temperatureinstellungen auf die Perfusion geprüft. Das Projekt wird die Machbarkeit dieser innovativen Perfusionstechnologien und zellfreien Sauerstofftransportsysteme zur Verbesserung der Organkonservierung testen. Fallen die Studienergebnisse positiv aus, stehen mehr qualitativ hochwertige Organe für Transplantationen zur Verfügung, und die vielen Patienten auf Transplantationslisten können auf bessere Behandlungsergebnisse hoffen.

Schlüsselbegriffe

Organe, Transplantation, normotherme Maschinenperfusion der Leber, NMP, hypotherme Maschinenperfusion der Niere, HMP, Organkonservierung, zellfreie Perfusion

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