Intelligente Produkte mit Tastsinn
In dem von der EU finanzierten Projekt LIGHT.TOUCH.MATTERS (Design driven development of touch sensitive luminous flexible plastics for applications in care & well-being) entwickelten Wissenschaftler eine neue Generation von intelligenten Materialien, die Berührungsempfindlichkeit mit Leuchtfähigkeit kombinieren. Diese revolutionären Materialien versprechen Änderungen im Produktdesign auf eine Weise, dass das Produkt buchstäblich zur Benutzeroberfläche wird. Innovatives Kernstück sind piezoelektrische Materialien, d. h. intelligenten Materialien, welche Druck (z. B. Eingabe durch Berührung) in Spannung umwandeln. Die hier entwickelten „Piezokunststoffe“ bestehen aus piezoaktiven Verbindungen in einer Polymermatrix – einem neuen Komposit, welches das Beste aus beiden Welten vereint. Diese innovativen Piezokunststoffe ermöglichten die Entwicklung finanziell günstiger und intuitiv zu bedienender Benutzeroberflächen. Das Konsortium fügte eine Schicht aus flexiblen organischen Leuchtdioden-Materialien (OLEDs) hinzu, welche auf die Spannung reagiert. Die obere Schicht moduliert die von den Materialien abgegebenen Farben. Zusätzliche, zunächst nicht geplante Ergebnisse waren bleifreie Piezokunststoffe, transparente, bedruckte, flexible OLEDs sowie attraktive Farbeffekte. LIGHT.TOUCH.MATTERS hat neun Produktdesigns entwickelt - drei mehr als ursprünglich geplant. Sie alle eignen sich zur Prototypenentwicklung und Demonstration und zielen auf einen sehr breit angelegten Markt ab, der weit über den ursprünglichen Fokus von Wellness- und Pflegeprodukten hinausgeht. Zu den Verbreitungsaktivitäten im Zusammenhang mit den Forschungsresultaten von LIGHT.TOUCH.MATTERS gehört ein medienübergreifendes Weißbuch für designorientierte FTE sowie kleine Videos („video pills”), welche die Attraktivität erhöhen. Das Projekt leistete außerdem einen Beitrag zur niederländischen Designwoche (Dutch Design Week) in Eindhoven, Niederlande, produzierte einen Film sowie Online-Lehrmittel und führte ein gut besuchtes Abschlusssymposium durch.