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Inhalt archiviert am 2024-06-18
Biopharmaceutical therapy for treatment of Primary Hyperoxaluria

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Probiotische Therapie für primäre Hyperoxalurie

Von einem neuen Medikament auf der Grundlage von Bakterien wird erwartet, dass es die Behandlung der primäre Hyperoxalurie (PH), einer Stoffwechselkrankheit, revolutionieren wird.

PH ist eine seltene und lebensbedrohliche Erkrankung, die mit einer Dysfunktion im Glyoxylat-Metabolismus einhergeht. Seine Prävalenz liebt bei 1-3 Fällen pro Million und wird in der Regel bei Geburt durch einen hohen Grad an Oxalat festgestellt, das die Niere schädigt und in über 50% der Fälle zu Nierenversagen im Endstadium führt. Derzeit gibt es keine zugelassene pharmazeutische Therapie für diese verheerende Krankheit. Im Laufe der Jahre hat das Wissen über menschliche Mikrobiota und welche Rolle diese für Gesundheit und Krankheit spielen, das Interesse an der Verwendung von natürlich vorkommenden Bakterien aus dem menschlichen Darm als Arzneimittel geweckt. Wissenschaftler des EU-finanzierten Projekts ELIMOX(öffnet in neuem Fenster) (Biopharmaceutical therapy for treatment of primary hyperoxaluria) haben einen neuen Ansatz vorgeschlagen, bei dem Bakterien verwendet werden, um übermäßiges Oxalat im Darm abzubauen und einen alternativen Weg für das Oxalat induziert. Dadurch werden die Nieren vor dem Versagen geschützt. Auf dem Weg zu diesem Ziel entwickelten sie ein neues Medikament aus Oxalobacter formigenes, einem anaeroben Bakterium, dessen einzige Kohlenstoffquelle Oxalat ist. Es wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Eigenschaften von O. formigenes zu verstehen und den Herstellungsprozess der Bakterien für die pharmazeutische Verwendung zu optimieren. Die Wissenschaftler entwickelten eine spezielle Analysemethode zur Kartierung und Quantifizierung der Präsenz von Mikroben im menschlichen Darm und zur Überwachung der klinischen Effekte nach der Behandlung. Das Medikament wurde in Form von magensaftresistenten Gelatinekapseln hergestellt, die lyophilisierte lebensfähige O.formigenes-Bakterien enthalten. Zwei klinische Studien wurden an Patienten mit normaler Nierenfunktion und bei Dialysepatienten durchgeführt. Trotz der Heterogenität der Patienten wurde eine Korrelation zwischen der Nierenfunktion und der Plasmaoxalatkonzentration beobachtet. Es gab keine Sicherheitsprobleme und die Behandlungsreaktion hing mit der individuellen Stufe der Nierenverschlechterung zusammen. Interessanterweise gab es einen Hinweis darauf, dass sich Oxalatablagerungen bei behandelten Patienten auflösen. Erfreuliche Ergebnisse wurden auch hinsichtlich der Herzfunktion und des gesamten und freien Plasmaoxalatspiegel der Dialysepatienten erzielt. Insgesamt führten die Ergebnisse der klinischen Studien zur Patentanmeldung für das probiotische Medikament. Die Anwendung der ELIMOX-Intervention reicht über PH hinaus und könnte zur Behandlung anderer Stoffwechsel- oder Malabsorptionsstörungen verwendet werden.

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