Die Evolution indopazifischer Ratten
In den vergangenen 25 Millionen Jahren konnte eine explosionsartige Diversifizierung der indopazifischen Ratte beobachtet werden. Es gibt eine Vielzahl an Morphologien, die möglicherweise mit ökologischen Nischen in Zusammenhang stehen und deshalb unter dem Schutzschirm der adaptiven Radiation stehen. Interessanterweise gibt es zudem einen nicht adaptiven, engen Abweichungsbereich, der möglicherweise nicht mit Umweltveränderungen in Verbindung steht. Unter Verwendung umfassender Datensätze zu Ratten wurde im Zuges des Projekts CANARIP-RAT (Contrasting adaptive and non-adaptive radiations in Indo-Pacific 'rats': testing alternative evolutionary models for a hyperdiverse region) ein neues biologisches Modell generiert, um Theorien zur adaptiven und nicht adaptiven Radiation auszuschließen. Sequenzierungsmethoden der nächsten Generation haben neue DNA-Sequenzen enthüllt. Außerdem wurde eine vollständige Phylogenie auf der Gattungsebene verfügbar gemacht. Die Forscher legten ferner eine morphologische Datenbank an, die die Diversität bei Ratten zu 95 % berücksichtigt. Es wurde bereits mit einer Analyse begonnen, im Zuge derer sowohl bei uncharakteristischen als auch bei charakteristischen Indo-Pazifischen Nagetiergruppen eine außergewöhnliche Diversifizierung festgestellt worden ist. Vor den abschließenden Schlussfolgerungen wird der Fokus auf die konzeptuelle Entwicklung gelegt. Das CANARIP-RAT-Projekt verbindet zudem die Ökologie von Lebensgemeinschaften, das Studium von Beziehungen koexistierender Arten, mit Theorien zur adaptiven und nicht adaptiven Radionstheorie. Die Zusammenarbeit mit Universitäten in Europa und in den Vereinigten Staaten hat ein hilfreiches Forschungsnetz geschaffen.