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Inhalt archiviert am 2024-05-27
Ecological Restoration in Model Communities

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Artengemeinschaften wiederherstellen

EU-finanzierte Wissenschaftler führten eine Untersuchung hinsichtlich der Wiederherstellung komplexer Nahrungssysteme im Anschluss an die Vernichtung von Lebensräumen durch. Die Ergebnisse werden dazu beitragen, die Wiederherstellung natürlicher Gemeinschaften, insbesondere solcher, die verschiedene Arteninteraktionstypen kombinieren, zu unterstützen.

Das Ziel des Projekts MODELECORESTORATION (Ecological restoration in model communities) bestand in der Entwicklung eines theoretischen Rahmens zur Förderung der ökologischen Wiederherstellung. Das Team verglich Modellprognosen mit echten wiederhergestellten und degradierten Gemeinschaften im Hinblick auf die Struktur (Zusammensetzung der Gemeinschaft) und Form (Stabilität). Es wurden drei zentrale Fragen thematisiert. Die erste Frage lautete, ob bestimmte ökologische Eigenschaften in degradierten Gemeinschaften wiederhergestellt werden können. Die zweite Frage lautete, wie viel Lebensraum hergestellt werden müsste, um ein Mindestmaß an Stabilität zurückzugewinnen. Schließlich wurden Prognosen im Hinblick darauf getroffen, welche Gemeinschaften am einfachsten wiederherzustellen sind. Die Projektpartner erstellten Modelle von Gemeinschaften mit interagierenden Arten, um verschiedene Wiederherstellungsszenarien zu definieren. Es wurde eine Vielzahl an Variablen verwendet, die die biologische Artenvielfalt, die Struktur des Nahrungssystems und die Stabilität der Gemeinschaft beschrieben. Die allgemeinen Muster dieser Gemeinschaften waren ähnlich derer, die in der Natur entdeckt worden waren und deren statistische Eigenschaften deckten sich mit ausgewiesenen Werten echter Nahrungssysteme von Artengemeinschaften. Es wurden außerdem Algorithmen auf die Simulationsmodelle angewandt, die den Rückgang von Lebensräumen und die Wiederherstellung definieren. Der Modelllebensraum wurde ferner in Schritten von 10 % zerstört und daraufhin für eine Stabilisierung belassen. Nach der Stabilisierung wurde der zerstörte Lebensraum wiederhergestellt und Gemeinschaften sich selbst überlassen, bis die Entwicklung eines stabilen Zustands erreicht worden war. Forscher maßen daraufhin die biologische Artenvielfalt, die Eigenschaften des Nahrungssystems und die Stabilität von Gemeinschaften, die sich in einem Prozess der Vernichtung und Wiederherstellung befanden. Die Ergebnisse zeigten, dass es möglich war, ökologische Eigenschaften in degradierten Gemeinschaften wiederherzustellen, dass die Wiederherstellungsgeschwindigkeit jedoch von dem Ausgangsniveau der Zerstörung abhängt. Die Wiederherstellungsgeschwindigkeit bei Artengemeinschaften, die in Lebensräumen leben, welche dem größten Maß an Zerstörung ausgesetzt sind, ist hinsichtlich einer Stabilisierung langsamer und zeigt daher eine geringere Resilienz. Ein Verlust von Arten wurde als letzte Konsequenz eines Lebensraumrückgangs ausgemacht, die Wiederherstellung einer vollkommenen Artenvielfalt dauert hingegen länger. Es zeigte sich, dass das Verhältnis der Verteilung von Setzlingen und Interaktionen zwischen Pflanzen und Bestäubern gegenüber Interaktionen zwischen Raubtieren und Beutetieren sowie Interaktionen zwischen Wirten und Parasiten eine wichtige Funktion bei der Wiederherstellung simulierter Gemeinschaften ausfüllt. Modelle zeigten zudem, dass viele Gemeinschaften in den ersten Wiederherstellungsphasen gegensätzliche Muster (z. B. einen Anstieg oder Rückgang) aufwiesen, was auf die Wichtigkeit einer langfristigen Überwachung hindeutet. Im Rahmen des MODELECORESTORATION-Projekts wurden zudem Feldexperimente durchgeführt, indem Proben von Artengemeinschaften auf Salzwieseninseln im englischen Bristolkanal genommen wurden. Die Ergebnisse stützten die Resultate der Simulationsmodelle, da sich zeigte, dass Artengemeinschaften von Inseln mit einer vollständigen Vernichtung von Lebensräumen mehr Zeit für die Wiederherstellung benötigen. Dies untermauert die Theorie, dass die Wiederherstellungsgeschwindigkeit stark vom Ausmaß der Zerstörung abhängt.

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