Das Kriechverhalten von Geomaterialien
Die allmähliche Verformung von festen Materialien unter dem Einfluss von Spannung wird als Kriechen bezeichnet. Das Kriechen bei Baustoffen geologischen Ursprungs (Geomaterialien) kann sich auf die Leistung der Infrastruktur auswirken. Die Folge sind hohe Wartungs- und Reparaturkosten und die teilweise Schließung von Infrastrukturen für Reparaturarbeiten mit den entsprechenden ökonomischen und sozialen Implikationen. Das Projekt CREEP (Creep of geomaterials) untersucht das Kriechverhalten von Geomaterialien und integriert die Ergebnisse in die geotechnische Planung. Ziel ist es, einen Konsens für die Modellierung von Kriechen zu etablieren und neue Konstruktionstools zu entwickeln. Vergangene Forschungen auf dem Gebiet des Kriechverhaltens in Böden haben sich hauptsächlich auf weichen Schlick und Tone konzentriert. Allerdings kommt es auch in Geomaterialien wie Torf, Sand, Schotter und warmem Permafrost zu Kriechen. Das Projekt wird feststellen, ob bestehende Kriechkonzepte auf diese Materialien übertragen und ob unterschiedliche Kriechkonzepte vereinheitlicht werden können. Diese Fragen sollen durch die Kombination von praktischer Erfahrung aus Industrie und theoretischen Konzepte aus der Wissenschaft beantwortet werden. Die Projektpartner sammelten hochwertige Labordaten zur Beschreibung von Kriechen und fassten die Informationen in einer web-basierten Datenbank zusammen. Die Anforderungen für Kriechformulierungen für weiche Erde (Lehm und Torf) wurden bereits fertiggestellt und die Entwicklung von Modellen hat begonnen. CREEP wird eine Reihe von zeitabhängigen Materialmodellen für die Modellierung des Kriechverhaltens von Geomaterialien schaffen, um dazu beizutragen, EU-Infrastrukturen kosteneffizient zu erhalten und zu verbessern.
Schlüsselbegriffe
Kriechen, Geomaterialien, Baustoffe, Infrastruktur, geotechnische Konstruktionen