Innovative Lösungen für geringere Risiken in der Industrie
Eine effektive Risikobewertung bei groß angelegten und komplexen technischen Systemen ist für deren Konstruktion und Betrieb von zentraler Bedeutung. Diese Herausforderung wird besonders herausfordernd und problematisch, wenn Daten fehlen oder unzuverlässig sind. Innovative und flexible Ansätze zur Datenmodellierung, Risikoabschätzung und Kosten-Nutzen-Analyse sind erforderlich. Mit EU-Finanzierung wird um Projekt REFERENCE (Research network on flexible risk assessment and decision science) durch Austausch von Doktoranden und Postdoktoranden sowie mit Schulungsmaßnahmen ein multidisziplinäres Forschungsteam zusammengestellt, um hochmoderne Tools für die Meeresindustrie, die Öl- und Gasbranche, das Lieferkettenmanagement, die Kernkraftbranche und das Verkehrswesen zu konstruieren. Das übergeordnete Ziel besteht darin, kostenwirksame Entscheidungen anhand bestimmter technischer und wirtschaftlicher Begrenzungen zu treffen, um die Risiken in den zugehörigen Bereichen zu reduzieren und sie nachhaltig zu machen. Das Projekt befindet sich nun auf der Hälfte der vierjährigen Laufzeit, und die Mitglieder arbeiteten an einem Rahmen für formalisierte Sicherheitsbewertung (Formal Safety Assessment, FSA) mit verbundenen Modellen zur Anwendung bei Binnenwasserstraßen sowie dem Offshore- und Energiesektor. Eine Gefahrenerkennungs- und Datenmodellierungsmethode wurde entwickelt, zudem wurden zwei Modelle zur Risikoabschätzung und zur Behandlung von Unsicherheiten ausgearbeitet und beim Schiffsbetrieb in Binnengewässern und für die Kurssteuerung von Schiffen geprüft. Im PREFERENCE-Projekt wurden Risikoüberwachungsverfahren mit einem Schwerpunkt auf die Binnenschifffahrt, maritime Piraterie und Hafenanlagen erforscht. Fallstudien zu FSA wurden bei der Navigation und Kurssteuerung von Schiffen, der Hafensicherheit und der Binnenschifffahrt auf dem Jangtsekiang durchgeführt – dem größten Wassersystem Chinas. Bis heute veröffentlichten die Projektmitglieder 13 wissenschaftliche Arbeiten und organisierten 5 Workshops. Im REFERENCE-Projekt wird eine strukturiere und systematische Methodik entwickelt, mit der die Sicherheit gesteigert und die proaktive Risikoüberwachung in zahlreichen industriellen Sektoren gefördert werden soll. Durch einen höheren Stand der Technik bei der Risikobewertung können bei Entwicklung und Betrieb großer und komplexer technischer Systeme wirksamere risikobasierte Entscheidungen getroffen werden.
Schlüsselbegriffe
Industrie, Risikobewertung, technische Systeme, Entscheidungswissenschaft
