Ein größerer Realismus bei der Artenverteilung
Das Projekt RANGESHIFT (Modelling the response of biodiversity to environmental change) ermöglichte ein neues theoretisches Verständnis davon, inwiefern die räumliche Struktur einer Landschaft zu einer erfolgreichen oder nicht erfolgreichen Lebensraumverschiebung von Arten beiträgt. Dies wurde durch die Verwendung eines landschaftsbasierten Ansatzes zur Modellierung von Biodiversitätsreaktionen auf Umweltveränderungen erzielt. Die Projektpartner entwickelten ein Modellierungsinstrument zur Simulation von Populationsreaktionen unterschiedlicher künstlicher Arten auf verschiedene Szenarien zum Management von Waldgebieten. Diese Szenarien umfassten die Wiederherstellung, Schaffung und Verbesserung von Waldhabitaten in Landschaftsgebieten des Vereinigten Königreichs, die unterschiedliche Habitatzusammensetzungen aufweisen. Die künstlichen Arten zeigten eine Verteilung über kurze und lange Strecken sowie eine Reihe lebensgeschichtlicher Strategien. Die Ergebnisse zeigten je nach Managementstrategie und Landschaftszusammensetzung Unterschiede hinsichtlich der Geschwindigkeit bei der Erweiterung des Lebensraums für jede der untersuchten Arten. Die Rate, zu der sich Landschaften verändern, kann für den Prozess der Lebensraumerweiterung ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Forscher entwickelten zudem ein Modell zur Untersuchung von Mutationen, die sich im Zuge der Herausbildung von Einschränkungen hinsichtlich der Lebensraumerweiterung von Arten angesammelt hatten. Die Resultate der RANGESHIFT-Untersuchung machten deutlich, dass schädliche Mutationen eine wichtige Rolle bei der Lebensraumausbreitung spielen könnten. Es wurde festgestellt, dass die Verteilung ein zentraler Faktor für die Geschwindigkeit ist, mit der die Lebensraumverschiebung erfolgt. Die Forscher untersuchten daher, wie Einzelorganismen Informationen erwerben und nutzen, um anpassungsorientierte Ausbreitungsentscheidungen zu treffen. Es wurde die Theorie aufgestellt, dass Tiere hinsichtlich der Verhaltenssteuerung auf eine Kombination aus genetisch verschlüsselten und erworbenen Informationen zurückgreifen. Diese Information war von grundlegender Bedeutung für ein Verständnis des Genflusses und der Artenbildung sowie des lokalen Bestehens von Arten, die lokal vor dem Aussterben bedroht sind. Das RANGESHIFT-Projekt ermöglichte Wissenschaftlern eine genaue Modellierung der ökologischen und genetischen Dynamiken bei der Lebensraumverschiebung in verschiedenen Landschaften. Im Zuge des Projekts wurden ferner Strategien für die Schaffung und Wiederherstellung von Lebensräumen identifiziert, die ohne Weiteres auf reale Landschaften angewandt werden können. Hierdurch wird die Anzahl an Arten, die angesichts des Klimawandels in der Lage sind, effektiv deren Lebensräume zu verschieben, optimiert.