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Inhalt archiviert am 2024-05-27
Seismology of Stellar Coronal Oscillations

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Die Geheimnisse stellarer Explosionen

Genau wie sich seismische Wellen durch die Erde bewegen und Informationen über das Innere unseres Planten liefern, können auch Wellen in der Korona der Sonne beobachtet werden, die Aufschlüsse über ihre inneren Vorgänge bieten. EU-finanzierte Astronomen nutzten dies, um die Koronen von Sternen auf neue Weise zu betrachten.

Anhand der Wellen, die sich durch die Sonnenatmosphäre bewegen, können Parameter berechnet werden, die früher nicht messbar waren. Zu diesem Zweck kommen hochauflösende Instrumente am Boden und im Weltraum zu Einsatz. In Kombination mit theoretischen Modellen bereiteten diese Beobachtungsdaten den Weg zur Entwicklung einer Technik namens Helioseismologie oder MHD-Koronalseismologie. Mit den hochempfindlichen modernen Teleskopen wurde zudem möglich, Oszillationen bei Explosionen in den Koronen anderer Sterne zu beobachten. Die Astronomen des Projekts SESTCOOS (Seismology of stellar coronal oscillations) wollten auf das Wissen aufbauen, das durch MHD-Koronalseismologie gewonnen wurde, um die Atmosphäre von Sternen zu untersuchen. Mit Unterstützung der EU konnten die Astronomen bereits wesentliche Verbesserungen des Forward Modelling-Codes (FoMo) für optisch dünne Plasmen erzielen. Mit diesem numerischen Code wurden empirische Signaturen von Kompressions- und Transversalwellen in der oberen Sonnenatmosphäre bestimmt. Die von den SESTCOOS-Mitglieder geleistete Modellierungsarbeit zeigte, dass Transversalwellen zu strangartigen Strukturen in der Sonnenkorona führen können. Darüber hinaus wurden die neuen numerischen Modelle entwickelt und eigesetzt, um die Oszillationen in Regionen der Photosphäre mit starken Magnetfeldern zu bestimmen. Daten vom Apache Point Observatory im US-Bundesstaat New Mexico belegten eindeutig, dass die Atmosphäre des roten Zwergs YZ Canis Minoris infolge gewaltiger Eruptionen starke Wellen erzeugt. Dieser junge Stern dreht sich in 2,8 Tagen einmal um sich selbst – etwa zehnmal schneller als unsere mittelalte Sonne. Durch die schnelle Rotation von YZ Canis Minoris "verknoten" sich die magnetischen Feldlinien und rufen verblüffend starke Eruptionen hervor. Die Beobachtungen lieferten den SESTCOOS-Astronomen Hinweise auf Kompressionswellen, die möglicherweise durch Eruptionen verursacht werden, und sogar eine Möglichkeit darstellen könnten, weitere Sterne zu untersuchen. Um über denkbare neue Verfahren für die stellare Seismologie zu diskutieren, wurden Fachleute für stellare Eruptionen und Oszillationen zu einem Workshop eingeladen, der während des SESTCOOS-Projekts organisiert wurde. Dieser neue Zweig der Astrophysik könnte auf dem Wissen aufbauen, das über die Sonnenatmosphäre gesammelt wurde, und mit diesem ein tieferes Verständnis der Mechanismen schaffen, durch die Eruptionen die beobachteten Oszillationen erzeugen.

Schlüsselbegriffe

Sterne, seismische Wellen, Helioseismologie, stellare koronale Oszillationen, transversale Oszillationen, stellare Eruptionen

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