Der Austausch von Wissen mildert das Katastrophenrisiko
Eine EU-finanzierte Initiative untersuchte Schlüsselaspekte im Zusammenhang mit dem Wissensmanagement im Hinblick auf Risikominderung und Katastrophenschutz, die mit Anpassungsstrategien für den Klimawandel integriert sind. Naturgefahren wie Überschwemmungen oder Erdbeben können verheerende gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Folgen haben. Katastrophenrisikominderung ist ein Ansatz, um Gefährdung oder Schäden durch beispielsweise die Verringerung der Exposition, Erhöhung der Vorsorge und frühzeitige Warnung vor drohenden Ereignissen zu senken. Eine wirksame Umsetzung der Katastrophenrisikominderung erfordert eine breit gefächerte Wissensverbreitung an internationale Organisationen, Regierungen, Katastrophenplaner und Organisationen der Zivilgesellschaft. Das Projekt KNOW-4-DRR(öffnet in neuem Fenster) (Enabling knowledge for disaster risk reduction in integration to climate change adaptation) versuchte Katastrophen zu mindern, indem untersucht wurde, wie dieses Wissen geschaffen und verbreitet wird. Durch Workshops und Seminare, identifizierte das Konsortium Barrieren für die Verbreitung von Wissen. Es verbessert auch die Brücken für den Austausch von Informationen quer durch eine Reihe von Akteuren. Darüber hinaus etablierten die Forscher Lebende Labors, an denen sich nationale, überregionale und lokale Entscheidungsträger in Italien, Spanien und Vietnam beteiligten. In diesen Fallstudien wurden Katastrophen in jedem Land als Labors für die Prüfung und Anwendung von Katastrophenreaktionen und Management-Entscheidungen echten Situationen benutzt. Die Fallstudien umfassten eine ausgewogene Stichprobe verschiedener Maßstäbe (nationale, überregionale und lokale), in denen Entscheidungen getroffen werden und wo daher unterschiedliche Akteure aus allen gesellschaftlichen Gruppen im Wissensmanagement-Framework berücksichtigt werden. Diese Aktivitäten sollen bei der Bewältigung entscheidender Fragen wie Unsicherheitsfaktoren bei den Entscheidungen zu Risiken und Krisen, Wissensfluss und die Nutzung von verschiedenen Experten und der breiten Öffentlichkeit helfen. Sie haben auch die Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise in Europa auf das Wissensmanagement und die Entscheidungsfindung für die Katastrophenrisikominderung berücksichtigt. Die Living Labs ermöglichten es KNOW-4-DRR Modelle und Werkzeuge zu bauen, um Daten über die Auswirkungen von Katastrophen zu sammeln, zu kartieren und zu bewerten. Diese Modelle werden verwendet, um eine Wissensdatenbank aufzubauen, die multidisziplinäre Arbeit und die Zusammenarbeit mehrerer Agenturen unterstützt, die während der verschiedenen Phasen einer Katastrophenreaktion erforderlich ist. Da der Klimawandel die Schwere und Häufigkeit von Gefahren erhöhen könnte, hat KNOW-4-DRR auch die Klimawandelanpassung in das allgemeine Konzept für die Minderung von Katastrophenrisiken einfließen lassen. Für die Klimawandelanpassung müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden, wie zum Beispiel die Verbesserung der Wassereffizienz, die Anpassung von Bauvorschriften oder der Hochwasserschutz, um extremen Wetterereignisse vorzugreifen. KNOW-4-DRR wird dazu beitragen sicherzustellen, dass die EU-Mitgliedstaaten, insbesondere jene, die am meisten vom Klimawandel betroffen sind, die sozio-ökonomischen Folgen von Naturkatastrophen begrenzen können.
Schlüsselbegriffe
Wissensmanagement, Verringerung des Katastrophenrisikos, KNOW-4-DR, Living Labs, Entscheidungsfindung, Unsicherheitsfaktoren