Europäisches Register für humane Stammzelllinien
Damit Stammzellen in der Forschung sowie für klinische und kommerzielle Zwecke genutzt werden können, muss das wissenschaftliche Personal bestimmte ethische und rechtliche Normen einhalten. Außerdem müssen fundierte wissenschaftliche Daten zu die Zellen vorliegen, um sie auf genormte, reproduzierbare und vergleichbare Weise anwenden zu können. Zu diesem Zweck wurde 2006 ein europäisches Register über humane pluripotente Stammzellen (European human pluripotent stem cell registry) angelegt. In den letzten Jahren hat die immer intensivere Forschung an humanen embryonalen Stammzellen (human embryonic stem cells, hESC) und humanen induzierten pluripotenten Stammzellen (human induced pluripotent stem cells, hiPSC) für klinische Anwendungen eine zunehmende Nutzung dieses Registers mit sich gebracht. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, muss das Register über eine bessere Funktionalität, Datenbankgestaltung, Registrierungsmöglichkeiten und Benutzerfreundlichkeit des Inhalts verfügen. Vor diesem Hintergrund finanzierte die EU die Initiative EU-HPSCREG(öffnet in neuem Fenster) (European human pluripotent stem cell registry). Das EU-HPSCREG-Team wollte den Zugang zu Stammzelllinien fördern sowie die Verbreitung und Harmonisierung der Forschung im Zusammenhang mit pluripotenten Stammzellen erleichtern. Die Projektmitglieder entwickelten detaillierte Kriterien für die Registrierung, Qualifizierung und Validierung von hPSC und hiPSC. Zum Zweck des Informationsaustauschs erstellten die Partner die Internetschnittstelle des Registers völlig neu, womit effiziente Werkzeuge zur Kommunikation eingerichtet wurden. Das Konsortium hat einen Verhaltenskodex für die operativen Verfahren und Richtlinien des Registers festgelegt. Intensiv wurde am Design der Datenbank und des Portals gearbeitet und das Online-Registrierungstool sowie eine genormte Nomenklatur für pluripotente Stammzellen entwickelt. Zudem hat das Register die Zusammenarbeit mit Elsevier gegründet, um die Veröffentlichung von Informationen über verfügbare pluripotenten Zelllinien zu fördern. Ein umfassendes Zellregister ist ein enorm wichtiges Instrument. Forschung mit pluripotenten Stammzellen kann wichtige Einblicke in die menschliche Entwicklung gewähren und Wege zu neuartigen Therapien weisen. Durch Zusammenarbeit mit weiteren EU-finanzierten Projekten und das Zusammenwirken der Forschergemeinde wird man dazu beitragen, die Informationen des Register zu verbreiten und die Forschung auf dem Gebiet der Stammzellen zu harmonisieren.
Schlüsselbegriffe
Stammzelllinien, Stammzellregister, humane embryonale Stammzellen, humane induzierte pluripotente Stammzellen, EU-HPSCREG