Seeigel-Sushi: eine Herausforderung für die EU-Aquakultur
Aufgrund der steilen Zunahme der Popularität von Sushi neben der regionalen und auch historisch bedingten Seeigelernte in einigen Mittelmeerregionen, sind die wilden Seeigelpopulationen nun überfischt. Um die Nachfrage nach Zuchtseeigel zu stillen, müssen das Wissen und die Technologie im Zusammenhang mit der Seeigel-Aquakultur weiter entwickelt werden. Das EU-finanzierte Projekt RESURCH(öffnet in neuem Fenster) (Research & technological development to improve economic profitability and environmental sustainability of sea urchin farming) führt Forschung und Entwicklung durch um diesen Bedarf zu stillen. Das Projekt will Wachstumsraten verbessern, standard Aquakulturverfahren und Systeme entwerfen und sicherstellen, dass diese Innovationen gewerblich anwendbar sind. RESURCH hat Experimente an Land und auf See und in einer Reihe von verschiedenen Orten in Europa und in Israel durchgeführt. Sie konzentrieren sich auf zwei Seeigel-Arten: Paracentrotus lividus und Strongylocentrotus droebachiensis. Bisher haben die Forscher festgestellt, dass die Ernährung einen großen Einfluss auf das Wachstum beider Arten haben. Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass Nahrungsergänzungsmittel und Belichtungszeiten zwei wichtige Faktoren sind, die Beginn der Gametogenese (Eiablage) beeinflussen, mit einem Potential zum Steuern und Erhöhen der Gonadenqualität. Schließlich werden die Forscher verschiedene See- und landgestützte Aquakultursysteme und Protokolle an verschiedenen Standorten in ganz Europa testen. Sie identifizierten zuerst die wichtigen Faktoren für jedes System und nun erproben sie diese, um herauszufinden, welche sich für die weitere Entwicklung am besten eignen. Nach Abschluss werden diese Ergebnisse die Produktivität der Seeigel-Aquakultur verbessern. Vielleicht noch wichtiger ist, dass dies den Erntedruck auf die wilden Seeigel-Populationen senken wird.