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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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EU-Minensuchgerät versuchsweise in Bosnien im Einsatz

Ein Minensuchgerät, das im Rahmen des EU-geförderten HOPE-Forschungsprojekts "manuell bedientes Minenräumsystem" im Unterabschnitt Esprit 4 des Vierten Rahmenprogramms entwickelt wurde, wird derzeit bei Sarajewo in Bosnien getestet und soll bei der Minenräumung unterstützend e...

Ein Minensuchgerät, das im Rahmen des EU-geförderten HOPE-Forschungsprojekts "manuell bedientes Minenräumsystem" im Unterabschnitt Esprit 4 des Vierten Rahmenprogramms entwickelt wurde, wird derzeit bei Sarajewo in Bosnien getestet und soll bei der Minenräumung unterstützend eingesetzt werden. Getestet wird das Minenräumgerät von der Norwegian People's Aid (NPA), einer Nichtregierungsorganisation zur Minenräumung und Projektteilnehmerin. NPA wird mittlerweile durch die Europäische Weltraumorganisation (ESA) unterstützt, und zwar insbesondere im Bereich des Bodeneindringradars des Minenräumgeräts. Diese Unterstützung ist Teil des Technologietransferprogramms der ESA, das die Industrie ermutigt, Technologien, die für die Raumfahrt entwickelt wurden, auch in anderen Bereichen einzusetzen. HOPE ist ein Minenräumgerät, das aus drei Sensoren besteht. Zunächst werden mit einem herkömmlichen Metalldetektor potentielle Minen geortet, worauf anschließend die beiden zusätzlichen Sensoren aktiviert werden. Mit dem Strahlenmessgerät werden die ersten drei Zentimeter des Erdreichs untersucht, während der Bodeneindringradar (GPR) bis zu 30 Zentimeter tief in die Erde eindringen kann; mit Hilfe der Datenverarbeitung des Strahlenmessgeräts und des Bodeneindringradars kann so ein dreidimensionales Bild des Fundes erstellt werden. Minenräumer sind dann in der Lage, genau und schnell einzuschätzen, ob es sich bei dem georteten Objekt um eine Landmine oder einen harmlosen Metallgegenstand handelt. Laut Dr. Hans Martin Braun von der Raumfahrt Systemtechnik GmbH (RST), einem Projektteilnehmer, haben frühere Tests, die vom deutschen und belgischen Militär sowie der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU in Ispra durchgeführt wurden, durchweg positive Ergebnisse erbracht. "Dies ist jedoch das erste Mal, dass wir HOPE bei echten Landminen und mit den Endbenutzern, nämlich den Minenräumern hier in Bosnien, anwenden", fügte er hinzu. "Wir planen ein zweijähriges Projekt zur Herstellung eines endgültigen HOPE 2-Prototyps. Dies ist ein hoch gestecktes Ziel, doch wir haben es mit einem sehr ernsten Problem zu tun, und wir müssen so schnell wie nur irgend möglich vorankommen. Unsere Technologie befindet sich nunmehr auf einem Niveau, auf dem wir - vorausgesetzt, wir erhalten ausreichende Fördermittel -, bis Mitte nächsten Jahres möglicherweise eine kleine Anzahl HOPE 2-Prototypen für den Testeinsatz bei regulären Minenräumaktionen während eines weiteren zwei- bis fünfmonatigen Testzeitraums fertig stellen können. Durch einen solchen Einsatz vor Ort dürften wir genügend Feedback erhalten, um einen endgültigen Prototyp zu entwickeln, der Ende dieses Zeitrahmens von zwei Jahren in die Produktion gehen kann", sagte Dr. Braun.