Wissenschaftler entschlüsseln die Banane
Wie ein internationales Konsortium, dem Wissenschaftler aus elf Ländern angehören, mitteilt, wird die Banane die nächste Nahrungsmittelkultur sein, deren Gensequenz entschlüsselt wird. Das Genom der Banane soll Wissenschaftler in die Lage versetzen, Varietäten zu entwickeln, die resistenter gegenüber Krankheiten sind und deren Anbau weniger agrochemische Erzeugnisse erfordert. "Bananen sind ein Grundnahrungsmittel, das in vielen Familien in Afrika zu jeder Mahlzeit gegessen wird. Hier haben wir die Chance, eine Frucht zu entwickeln, die zuverlässig ist und dazu beitragen kann, Hunger und Armut zu bekämpfen", sagte Dr. Emile Frison, Direktor des Internationalen Netzwerks zur Verbesserung der Banane und der Kochbanane in Montpellier (Frankreich). "Wenn wir es schaffen, resistente Bananen-Varietäten zu entwickeln, könnten wir eventuell ganz auf Fungizide und Pestizide verzichten", so Frison weiter. Landwirte in 120Ländern erzeugen jährlich rund 95Millionen Tonnen Bananen, 85Prozent davon für den Eigenverbrauch und den lokalen Handel. Diese Zahlen machen deutlich, dass es wirtschaftliche Gründe für die Entschlüsselung der Banane gibt. Ein weiterer wichtiger Grund ist aber ihre zunehmende Anfälligkeit für Krankheiten. Notwendig sind etwa neuartige Varietäten, die resistent gegenüber der Pilzkrankheit Sigatoka Negra sind, die in den Entwicklungsländern zahlreiche Bananenstauden befällt. Diese Pilzkrankheit kann bis zur Hälfte der Ernte zunichte machen; außerdem können sich viele Landwirte den Einsatz von Chemikalien nicht leisten. Die Wissenschaftler hoffen außerdem, die Banane als Nutraceutical einsetzen zu können, denn ihre natürliche Verpackung ist ideal für die Aufnahme und Einschließung von Heilstoffen.