Medizinische Fachzeitschriften wenden sich entschieden gegen Manipulation von Arzneimittelstudien
Dreizehn führende medizinische Fachzeitschriften, darunter mehrere europäische, wurden am 9. September aktiv, um die Veröffentlichung von wissenschaftlicher Forschung, die nicht unabhängig durchgeführt wurde, zu stoppen. Sie argumentieren, dass einige Pharmaunternehmen ihre finanzielle Macht nutzen, um ihre Gewinne durch Verzerrung und Zurückhaltung von Ergebnissen aus Arzneimittelstudien zu sichern, was manchmal zu tragischen Ergebnissen für die Patienten führt. In mehreren Fällen waren Forscher nicht am Entwurf der Studie beteiligt, hatten keinen Zugang zu Rohdaten, waren nur unzulänglich in die Interpretation der Daten eingebunden und hatten keine Kontrolle darüber, ob die Ergebnisse veröffentlicht wurden. Die Fachzeitschriften, darunter Lancet, British Medical Journal und Dutch Journal of Medicine, haben sich zum Ziel gesetzt, die Veröffentlichung von Studien, deren Objektivität nicht gewährleistet ist, einzuschränken. In einer Stellungnahme wies das International Committee of Medical Journal Editors (ICMJE - Internationales Komitee der Herausgeber medizinischer Fachzeitschriften) darauf hin, dass "wirkungsvolle Instrumente vorsichtig eingesetzt werden müssen" und erklärte: "Wir werden keine Artikel rezensieren oder veröffentlichen, die auf Studien gründen, die unter Bedingungen durchgeführt wurden, die dem Sponsor erlauben, die alleinige Kontrolle über Daten zu haben oder die Veröffentlichung zurückzuhalten." Dr. Richard Horton, Herausgeber des Lancet, sagte: "Alle von uns . haben schon Fälle erlebt, in denen finanzielle Interessen vor die der Patienten gestellt wurden. Es gibt Beispiele für übertriebene Gewinne und dafür, dass die Nebenwirkungen von Medikamenten nicht bekannt gemacht wurden." Dr. Horton sagte, er erkenne die Wichtigkeit der Finanzierung durch Arzneimittelunternehmen an, aber Firmen müssten sich zurückhalten, wenn sie in Studien investieren. Dr. Richard Smith, Herausgeber des British Medical Journal, erklärte: "Diese Initiative sollte nicht als Angriff auf die Pharmaindustrie verstanden werden. Viele Unternehmen haben hohe ethische Standards und haben keine Probleme damit, sich dieser neuen Vorgehensweise anzupassen."