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Inhalt archiviert am 2024-05-27

NIckel DYnamics in impacted ultramaFIC Soils

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Europa und Brasilien kooperieren auf dem Gebiet der Metallabfälle

Forscher aus Brasilien und Europa tauschten Wissen und Erfahrungen aus, um ihren Erkenntnisstand über Geochemie zu verbessern sowie über optimales pyrometallurgisches Abfallrecycling in der Landwirtschaft hinzuzulernen.

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Beim pyrometallurgischen Lateriterzverfahren fallen große Mengen an Abfällen wie beispielsweise Flugasche und Schlacken an, die als Gefahrstoffe gelten, da sie potenziell toxische Elemente wie zum Beispiel Nickel (Ni) enthalten. Die Abfälle werden üblicherweise zum Bauen wiederverwendet oder wiederaufbereitet, aber ein erheblicher Anteil landet häufig auf Bodenoberflächen oder in Seen, wobei jedoch deren Verbreitung durch Wind oder Wasser eine Umweltbelastung über große Flächen hinweg bedeuten kann. Eine weitere Möglichkeit der Wiederverwertung könnte als Bodenzusatz in der Landwirtschaft bestehen. Das Projekt NIDYFICS (Nickel dynamics in impacted ultramafic soils) zielte auf die Charakterisierung der Dynamik von Ni und weiterer dazugehöriger Metalle im Boden-Abfall-Pflanzen-Wasser-Kontinuum im ultramafischen Massiv von Barro Alto (Goïas, Brasilien) ab, das als ein Hotspot der Biodiversität gilt. Die Forscher setzen genormte EU-Auslaugungsverfahren für Abfallmaterialien zusammen mit Speziations-Löslichkeits-Modellierung ein, um Auswaschungseigenschaften und das potenzielle Risiko im Zusammenhang mit der Auslaugung von Ni und anderen Schadstoffen zu bewerten. Außerdem wurden granulierte Schlackenstäube und Flugascheproben mit speziellem Augenmerk auf die In-vitro-Biozugänglichkeit in simuliertem Magensaft untersucht, um das mögliche Expositionsrisiko für den Menschen zu bewerten. Die biologisch zugänglichen Fraktionen (Bioaccessible fractions, BAFs) der Hauptschadstoffe (Ni, Co und Cr) fielen bei den Schlackenstäuben ziemlich gering aus und betrugen weniger als 2 % der Gesamtkonzentrationen. Im Gegensatz dazu waren die BAF-Werte bei den Flugaschematerialien deutlich höher. An den Resultaten ließ sich ablesen, dass es im Zusammenhang mit der Aufnahme von durch Laterit-Ni-Erz-Schmelzvorgänge erzeugten Staubmaterialien nur ein begrenztes Risiko für die Gesundheit des Menschen gibt, wenn in Abfallentsorgungsgeländen und innerhalb der Schmelzanlage geeignete Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden. NIDYFICS vereinte außerdem Forscher der Umweltgeowissenschaften, was im Wissenstransfer zwischen brasilianischen und europäischen Institutionen mündete. Das Projekt trug außerdem dazu bei, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler weiterzubilden, indem man ihnen die Zusammenarbeit mit Experten auf diesem Gebiet ermöglichte.

Schlüsselbegriffe

pyrometallurgische Abfälle, Schlacken, Nickel, NIDYFICS, Auslaugung, Auswaschen

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