Gegen das Stigma einer geistigen Behinderung
Der Wechsel aus einer Einrichtung in das Leben in der Gemeinschaft erfordert mehr als nur die Vermittlung neuer Wohnmöglichkeiten für Menschen mit geistiger Behinderung: es geht um die Bekämpfung von tief verwurzelten Ansichten, Stereotypen und sogar Ängsten von den Mitgliedern der größeren Gemeinschaft. Ein differenziertes Verständnis für die Politiken und Praktiken, die zur Diskriminierung beitragen, konnte wichtige Ansatzpunkte identifizieren, an denen soziales Handeln Stigmatisierung beseitigen kann, um Möglichkeiten für Gemeinschaften und Länder zu schaffen, die UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen umzusetzen. Das Projekt NAVIGATING STIGMA (Navigating stigma: People with intellectual disability creating inclusive communities) wurde geschaffen, um die Bemühungen Irlands in Richtung der sozialen Inklusion von Menschen mit geistiger Behinderung zu stärken, indem Lehren aus internationalen Fallstudien gezogen werden und Forschungskapazitäten innerhalb der Gemeinschaft der Menschen mit geistiger Behinderung aufgebaut werden. Es gab drei Aspekte dieses Forschungsprogramms, die miteinander verbunden sind. Im ersten ging es darum, die Bandbreite von Erfahrungen von Stigmatisierung von Menschen mit Behinderungen in deren alltäglichen Leben zusammenzutragen. Der zweite Strang bildet das Herzstück des Projekts und liefert anhand von drei internationalen Fallstudien eine detaillierte Analyse der Erfahrungen von Menschen mit geistigen Behinderungen, wenn sie aus einer Einrichtung heraus in das Leben in der Gemeinschaft wechseln. Mit dem dritten Aspekt wird die Forschungskapazität in der Gemeinschaft der Menschen mit geistiger Behinderung erweitert, zunächst in Irland und dann international durch das Research Active Programme. Der innovative Ansatz für den Wissenstransfer ermöglichte es Menschen mit geistiger Behinderung, sich aktiv am Prozess der Entwicklung zugänglicher Erzählungen ihrer Lebensgeschichten zu engagieren. Zusätzlich zu den traditionellen Verbreitungsansätzen wurde ein Comic zu den entscheidenden Momenten/Beziehungen beim Umzug aus einer Einrichtung in die Gemeinschaft erarbeitet. Dieses einzigartige Projekt vereinte die Perspektiven von Menschen mit geistiger Behinderung und von Praktikern (Dienstleistern, politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern). Das in der EU ansässige internationalen Forschungsnetzwerk, wird zu einer responsiven, rechtebasierten Sozialpolitik beitragen, die die Bürgerschaft der Menschen mit geistiger Behinderung anerkennt.