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Inhalt archiviert am 2024-05-27

On-animal sound sensors: long-term sound and movement recording tags for studying how environmental noise affects animals

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Wirkung von Lärm auf die Tierwelt 

EU-finanzierte Forscher untersuchten, wie Geräusche Meeres- und Landtiere beeinflussen, indem sie Aufzeichnungstags an diesen anbrachten, um ihr Verhalten zu verfolgen. 

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Eine Vielzahl von Tieren verwenden Laute, um zu kommunizieren, zu navigieren, Nahrung zu finden und um Bedrohungen zu identifizieren. Allerdings wird diese Fähigkeit durch Lärmverschmutzung gefährdet. Dieses Problem ist besonders akut in marinen Ökosystemen, die durch menschliche Aktivitäten wie Schifffahrt und Ölförderung bedroht sind. Leider fehlt den Feldstudien zu diesem Phänomen die Technologie, um Daten über längere Zeit aufzuzeichnen, aufgrund von Batterie- und Speicherbeschränkungen und kurzen Aufnahmedauern. Das Projekt ANIMALSOUNDSENSORS (On-animal sound sensors: long-term sound and movement recording tags for studying how environmental noise affects animals) löste diese Herausforderung durch die Entwicklung eines erweiterten Tags, der Laute und Bewegung über längere Zeiträume aufzeichnen kann. Wissenschaftler erstellten für jede Tierart einen Prototyp-Tag. Sie verbesserten die Aufnahmedauer sowie die Fähigkeit des Sensors, den physischen Zustand des Tieres sowie seinen Lebensraum zu erkennen. Die Tags wurden zuerst auf an Robben und Walen getestet und dann für den Einsatz an wilden Tieren verbessert. Miniatur-Tags wurden auch für Vögel und kleine Landtiere entwickelt. Darüber hinaus erfassten die Wissenschaftler das Echolokationsverhalten (Lokalisierung von Objekten durch Reflexion der verwendeten Laute), um ein besseres Verständnis von der Räuber-Beute-Dynamik von Meeressäugetieren zu gewinnen. Diese Ergebnisse geben einen besseren Einblick in die Auswirkungen von Lärm auf das Jagd- und Nahrungssuchverhalten von Tieren. ANIMALSOUNDSENSORS wird der Gesellschaft zugutekommen, da ermittelt wird, inwiefern menschliche Aktivitäten Tiere negativ beeinflussen können und sich damit auf den Erhalt der biologischen Vielfalt und der Gesundheit des Ökosystems auswirken. Zu den potenziellen Endnutzern gehören politische Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden, die von dem Wissen über den relativen Beitrag der Aktivitäten auf die kumulativen Exposition von Tieren profitieren können und damit eine evidenzbasierte und angemessene Bewirtschaftung der Umwelt ermöglichen. Ein Beispiel aus dem Projekt waren die Laut-Tagstudien über Brydes-Wale in Neuseeland. Dies führte zu einem Protokoll der freiwilligen Geschwindigkeitsbeschränkungen für den Schiffsverkehr in und aus einem großen Hafen, um die Sterblichkeit dieser großen Wale durch Kollisionen zu reduzieren. Die Technologie wurde auch für den Einsatz in robotergesteuerten Ozeanseglern angepasst , wodurch eine kosteneffektive Möglichkeit zur Standortüberwachung, Lebensraumbewertung und Tierfülle geschaffen wird. Diese Sensoren können besonders relevant sein für die Überwachung der Verpflichtungserfüllung im Rahmen der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie. 

Schlüsselbegriffe

Lärmbelästigung, ANIMALSOUNDSENSORS, Aufzeichnungstags, Brydes Wal, Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie 

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