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Protecting biodiversity in the face of climate change

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Innovativer Rahmen zum Schutz der Biodiversität

Biodiversität, d.h. die Vielfalt innerhalb und zwischen Arten, ermöglicht die Anpassung an veränderliche Umweltbedingungen. Schwerpunkt einer neuen EU-Initiative ist nun, die lebenswichtige biologische Vielfalt besser zu schützen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt
Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Anthropogene Einflüsse auf die Landschaft führen zur Zersplitterung natürlicher Lebensräume. Viele Tier- und Pflanzenarten sind nicht in der Lage, vor den Folgen des Klimawandels in neue Habitate auszuweichen und daher gezwungen, sich den veränderten Bedingungen anzupassen. Voraussetzung hierfür ist die biologische Variation innerhalb einer Art (intraspezifische Variation), deren Schutz dringender denn je ist. Das EU-finanzierte Projekt PROTECTINGBIOFACCTS (Protecting biodiversity in the face of climate change) entwickelte daher einen Rahmen zur Priorisierung des Naturschutzes, der intraspezifische Analysen mit herkömmlicheren Methoden kombiniert, um besonders schützenswerte Bereiche zu identifizieren. Die Projektpartner testeten die Anwendbarkeit des Rahmens weltweit im kleinen und großen Maßstab in mehreren Regionen mit unterschiedlichen landschaftlichen Gegebenheiten, Habitaten und Graden des menschlichen Eingriffs. In Bulgarien, Rumänien und drei zentralafrikanischen Ländern wurden genetische und morphologische Daten zu etwa einem Dutzend Arten (Pflanzen, Wirbellosen, Wirbeltieren) erfasst. Mit neu entwickelten Methoden der räumlichen Modellierung wurden intraspezifische Variationen beschrieben und Bereiche identifiziert, wo diese am besten geschützt werden können. An Tausenden einzelner Pflanzen und Tiere wurden Genanalysen durchgeführt. So konnte belegt werden, dass sich der Rahmen eignet, um den Schutz der Umwelt für verschiedenste Landschaftsformen im mittleren Maßstab zu planen, in denen strategische Bereiche beim Artenschutz weitgehend zusammenfallen. Die Priorisierung beruht vor allem auf genetischen Daten. Wichtige schützenswerte Regionen sind etwa die südlichen Ausläufer der Karpaten in Bulgarien und Rumänien, für die derzeitige und geplante Maßnahmen im Rahmen von Natura 2000 nicht ausreichen. Die Daten lieferten auch grundlegende Antworten zur Ökologie und Evolution der Arten in diesen Regionen. Da Isolation durch Entfernung kein wesentlicher Einflussfaktor auf die Populationsdivergenz ist, könnte natürliche Selektion, die zu umweltbedingter Isolation führt, wichtiger für die Diversifizierung sein als bislang angenommen. PROTECTINGBIOFACCTS lieferte neue Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen biotischer und abiotischer Variation und wird vor allem die Umsetzung des neuen Rahmens bei der Priorisierung des Naturschutzes sowie entsprechende Empfehlungen vereinfachen.

Schlüsselbegriffe

Biodiversität, intraspezifische Variation, PROTECTINGBIOFACCTS, Priorität im Naturschutz

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