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Settlement and spatial dynamics along the Appian way, between the Suburbium and the city of Rome

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Was an den Stadtgrenzen von Rom passierte

Eine EU-Untersuchung hat die zeremonielle und soziale Bedeutung der alten Stadtgrenzen von Rom erkundet. Ein neu entdecktes Tempelheiligtum an der Grenze scheint eine bedeutende religiöse und symbolische Rolle an den Durchgängen gespielt zu haben.

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Schon lange, bevor Rom als Reich in die Geschichte einging, war es ein Stadtstaat. Historiker interessierten sich dafür, wo genau sich die alten Stadtgrenzen befanden, und wie sie markiert waren. Das EU-finanzierte Projekt SASDAPPIA (Settlement and spatial dynamics along the Appian way, between the suburbium and the city of Rome) nahm hier die Ermittlungen auf. Bei der Arbeit untersuchte man die Entwicklung römischer Wohngebiete zwischen Spätantike und den republikanischen Zeiten, wobei man sich auf den außerhalb der Mauern befindlichen Durchgang der Via Appia konzentrierte. Die Via Appia war eine Straße, eine der ersten und wichtigsten von Rom, die Rom mit anderen italienischen Städten verband. Untersuchungsgebiet war ein Punkt auf der Via Appia, der auf auffällige Weise den Übergang vom städtischen zum vorstädtischen Gebieten der Stadt bezeichnete. Die Projektmitglieder wollten die Siedlung und die Dynamik zwischen den beiden Zonen rekonstruieren und analysieren. Ein weiteres Ziel war die Untersuchung der räumlichen und funktionalen Zusammenhänge von zeremoniellen Markierungspunkten innerhalb eines breiteren gesellschaftlichen Kontextes. Ein Hauptresultat war die Entdeckung eines bislang unbekannten Heiligtums an den Grenzen des alten Stadtgebiets. Dieser Fund eröffnete einerseits neue Blickweisen auf die Topografie der Via Appia, gab allerdings auch Aufschluss über soziale und religiöse Marker an den Grenzen Roms. Es scheint so, als wäre das Heiligtum ein derartige Markierung gewesen. Die Anlage war nach außen ausgerichtet, so dass sich nähernde Besucher es auf ihrem Weg als erstes Bauwerk zu sehen bekamen. Die Entdeckung eines Tempels am Fluss Almo konkretisierte das Wissen über religiöse Architektur während der mittleren republikanischen Periode. Die Ausgrabungsstätte veranschaulicht außerdem die Topografie des römischen Suburbiums und liefert einen Beitrag zur Diskussion des religiösen Werts von Fundplätzen an Grenzen. Das Projekt förderte eine moderne wirtschaftliche Wiederbelebung des lokalen Distrikts an der Untersuchungsstätte. Das Team nutzte seine Website und die Outreach-Aktivitäten, um unter den Einheimischen ein Gefühl für den Ort und seine Bedeutung auf Grundlage des architektonischen Erbes zu fördern. Die Forschenden unterstützten gleichermaßen die Einwohner bei der Organisation kultureller Initiativen zur Unterstützung dieser Ziele. SASDAPPIA brachte die Debatte über römische Grenzheiligtümer im Zusammenhang mit der vollständigen Umgrenzung der Stadt voran. Der neu entdeckte Grenztempel wird zweifellos die Erschließung der Umgebung und das archäologische Bewusstsein fördern.

Schlüsselbegriffe

Rom, antike Stadt, Tempelanlage, Heiligtum, Via Appia, Suburbium, Vorstadtsiedlung, Durchgänge durch Mauern, Passagen außerhalb der Mauern

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