Forscher entdecken Gen, das für Geburtsschäden verantwortlich ist
Bei Forschungsarbeiten, die in Großbritannien durchgeführt und von der Europäischen Union gefördert wurden, hat man u.a. herausgefunden, welches Gen für Spina bifida und andere Geburtsschäden verantwortlich ist. Ein Team von Wissenschaftlern und Forschern unter der Leitung von Dr. Philip Stanier am Imperial College, London, und von Professor Andrew Copp am University College, ebenfalls in London, machte diese Entdeckung, wobei sie Mäuse verwendeten, um die Bedingungen von Tests am Menschen nachzubilden. "Wir haben das mutierte Gen in der Mäuseart mit gebogenem Schwanz identifiziert. Diese Mäuse entwickeln die schwere Form von Spina bifida, die stark jener ähnelt, die man beim Menschen antrifft", so Dr. Stanier. Spina bifida, einer der häufigsten Geburtsschäden, tritt in den ersten Schwangerschaftswochen auf, wenn das Neuralrohr, der Teil des Fötus, der das Gehirn und das Rückenmark bildet, sich nicht richtig schließt. Nachdem die Teams die Anzahl der Gene, die im Verdacht standen, hierfür verantwortlich zu sein, auf zwölf eingeschränkt hatten, haben sie Tests durchgeführt, die ergaben, dass elf von ihnen bei der Entwicklung des Neuralrohrs beteiligt sind. Eine Mutation im zwölften, neu identifizierten Gen Lpp1 wurde entdeckt und führte zu den Erkenntnissen des Teams. "Unsere Identifizierung des Gens aus dem gebogenen Schwanz ist eine entscheidende Erkenntnis, die dabei helfen wird, den Entwicklungsgang zu verstehen, der das Schließen des Neuralrohres regelt. Das langfristige Ziel unserer Forschung besteht darin, neue Methoden zur Prävention von Spina bifida zu entwickeln, indem der Embryo während seiner Entwicklung in der Schwangerschaft behandelt wird", so Professor Copp. Spina bifida tritt bei jeder tausendsten Schwangerschaft auf und kann im schlimmsten Fall zu Todgeburt sowie zu Lähmung und Inkontinenz führen.