Britische Atomenergiebehörde erweitert Forschungsspektrum des JET-Fusionsexperiments
Joint European Torus (JET), die derzeit größte und leistungsfähigste Kernfusionsanlage weltweit, soll nach einer Pause von acht Monaten, die von der Atomenergiebehörde des VK (UKAEA) zur Verbesserung ihrer forschungsspezifischen Funktionen genutzt wurde, demnächst wieder in Betrieb gehen. JET, eine der tragenden Säulen des europäischen Kernfusionsprogramms, soll die Kernfusion als sichere und umweltfreundliche Energiequelle nutzen. Sie ist die einzige Anlage, die mit dem Kraftstoffgemisch arbeitet, das auch in einem gewerblich betriebenen Fusionskraftwerk eingesetzt wird. Das JET-Experiment wird seit Januar2000 von der UKAEA auf Grundlage des "European Fusion Development Agreement" (EFDA) betrieben. Nach Angaben von Frank Briscoe, des für Fusionen zuständigen Direktors der UKAEA, umfasst die Arbeit "die wichtigsten Verbesserungen der JET-Anlage seit 1998". Das JET-Experiment wurde darüber hinaus immer mehr zu einem Schwerpunkt der europäischen Zusammenarbeit. Die Anlage ist ein Anziehungspunkt für Wissenschaftler und Techniker aus Partner-Laboratorien in ganz Europa, assoziierten und Drittländern, die dort Experimente im Rahmen des integrierten europäischen Fusionsprogramms durchführen können. Die Untersuchung der in einem Kraftwerk erforderlichen Bedingungen und Dimensionen ist der Hauptzweck von JET. Ihr Nachfolger wird die von mehreren Ländern finanzierte Anlage ITER (internationaler thermonuklearer Versuchsreaktor) und anschließend ein Demonstrations-Fusionskraftwerk. Die nächste JET-Betriebsphase ist für März2002 geplant. Unter dem EFDA wurde eine neue Vereinbarung zur Umsetzung von JET aufgestellt, nach der die JET-Anlage noch mindestens bis Ende nächsten Jahres in Betrieb bleiben soll. Die neue Vereinbarung ersetzt das gemeinsame Unternehmen JET zum Bau und Betrieb von JET aus dem Jahr 1978.