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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Brücken zwischen Wissenschaft und Gesellschaft bauen

Was die Kommission tun kann und nicht tun kann, um den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu vertiefen, war Thema der Veranstaltung "Public awareness of science and technology in Europe and its regions" (Öffentliches Bewusstsein für Wissenschaft und Technologie in E...

Was die Kommission tun kann und nicht tun kann, um den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu vertiefen, war Thema der Veranstaltung "Public awareness of science and technology in Europe and its regions" (Öffentliches Bewusstsein für Wissenschaft und Technologie in Europa und seinen Regionen) der belgischen Ratspräsidentschaft, die am 17. Dezember in Brüssel stattfand. "Die Verbesserung der Beziehungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft kann nicht allein Aufgabe der Europäischen Kommission sein. Dies ist ein Bereich, in dem wir alle zusammen handeln müssen", so Rainer Gerold, Direktor der Direktion Wissenschaft und Gesellschaft der GD Forschung, der zu einer vollen Beteiligung der Mitgliedstaaten aufrief. Was die Wissenschaft wirklich brauche, sei "öffentliches Verständnis im modernen Sinne - Dialog", so Gerold. Er fügte hinzu, dass wissenschaftlicher Rat von der Interaktion mit der Öffentlichkeit abhänge, da in einer Demokratie Politik verstanden werden müsse. Charles Kleiber, Schweizer Staatssekretär für Forschung stimmte ihm zu und sagte: "Man muss auf die Bürger zugehen, auf der Straße, in den Krankenhäusern, überall, man muss Fragen stellen." Der Dialog sollte sich mit alltäglichen Angelegenheiten und Ängsten beschäftigen, so Kleiber. Wenn Menschen das Gefühl haben, dass etwas für sie wichtig ist, dann wollen sie lernen, wie es sich gezeigt hat, als es in vielen Teilen Europas zu Überschwemmungen und Klimaveränderungen kam. Kleiber betonte, dass die Wissenschaft relevant bleiben müsse. "Wenn es nicht genügend Vertrauen gibt, gibt es Misstrauen", sagte er. Er fügte hinzu, dass Bürger Fragen stellen werden und dass alle möglichen Arten von "gefährlichen Dialogen" möglich sind, diese aber nicht vermieden werden sollten. Anne-Marie Straus, Generaldirektorin für Technologie, Forschung und Energie der wallonischen Region in Belgien, äußerte sich ähnlich. Sie meinte: "Die Rolle der Wissenschaft ist nicht nur zu sagen, was gut ist, sondern was wahr ist." Bezüglich der Förderung sagte Gerold, es sei irrelevant, dass "Wissenschaft und Gesellschaft" nur 0,3 Prozent des Haushalts für das Sechste Rahmenprogramm (FP6) erhalte. Wichtig sei vielmehr, dieses Thema in andere Prioritäten zu integrieren. "Wenn wir es separat behandeln, erreichen wir gar nichts", sagte er. Gerold lobte den Erfolg von Initiativen wie die "Wissenschaftswoche", um das öffentliche Profil der Wissenschaft zu stärken, betonte jedoch, dass hier ebenfalls die Förderung durch die Kommission nicht wesentlich für den Erfolg sein sollte, da die Kommission nur ein beschränktes Budget zur Verfügung habe. Gerold wünschte sich mehr nationale und regionale Initiativen. Spanien hat auf diese Aufforderung bereits reagiert und organisiert im nächsten Jahr national geförderte Aktivitäten in Madrid, die zur gleichen Zeit wie die European Science Week stattfinden. Gerold sagte auch, er wünsche sich mehr europäische Elemente bei den nationalen Wissenschaftswochen und -tagen. "Es ist nicht immer notwendig, ein europäisches Element dabei zu haben, aber wir können viel von einander lernen", meinte er. Damit die Wissenschaftswochen ihr Ziel erreichen - das öffentliche Bewusstsein für Wissenschaft zu stärken - müsse ein Gleichgewicht zwischen Unterhaltung und Verständnis gefunden werden, so Gerold. Er sagte, er trete nicht für langweilige Wissenschaftstage ein, aber manchmal gewinne er den Eindruck, dass die Unterhaltung im Vordergrund stehe. Michel Oleo, Berater von Dirk van Mechelen, dem Minister für Wirtschaft, Medien und Raumordnung der Region Flandern in Belgien, sagte, dass man auch in Flandern die Grenzen der öffentlichen Finanzierung kenne und man sich derzeit darauf konzentriere, wie man mit Kampagnenschwerpunkten die größtmögliche Wirkung bei begrenzten Ressourcen erzielen könne. Das Ministerium möchte auch messen, ob es mehr Menschen erreicht, obwohl es sich noch nicht sicher ist, wie dies durchgeführt werden kann. Gerold begrüßte begeistert den Aufruf zu einem Ansatz, der mehr von unten nach oben gerichtet ist. Er lobte insbesondere die Wissenschaftsseminare und sagte, dass die Kommission eine solche Initiative in der Weise fördern wolle, dass sie den Wissenschaftsseminaren ermöglicht, sich über bestmögliche Verfahren auszutauschen. Gerold lehnte jedoch einen Aufruf ab, bilinguale wissenschaftliche Kommunikation in der Landessprache und in Englisch einzuführen, da Sprachbarrieren ein Hindernis für den Europäischen Forschungsraum (EFR) seien. Er wies darauf hin, dass die Kommission die Produktion von erfolgreichen wissenschaftlichen Fernsehprogrammen in anderen Sprachen fördere, meinte aber, dass Englisch zwar die Lingua franca der wissenschaftlichen Gemeinschaft geworden sei, nicht jedoch die Lingua franca der Europäischen Gemeinschaft.

Länder

Belgien