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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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ESA-Wissenschaftler entwickeln revolutionäre Weltraumkamera

Wissenschaftler der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) haben eine neue Kamera entwickelt, die für die Astronomen die Beobachtung des Weltalls sicherlich revolutionieren wird. Die "S-Cam" ist das neueste Ergebnis eines zehn Jahre alten Projekts der ESA zur Entwicklung der...

Wissenschaftler der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) haben eine neue Kamera entwickelt, die für die Astronomen die Beobachtung des Weltalls sicherlich revolutionieren wird. Die "S-Cam" ist das neueste Ergebnis eines zehn Jahre alten Projekts der ESA zur Entwicklung der nächsten Generation von Detektoren für Weltraummissionen. Die Kamera bedient sich eines Supraleiters, das heißt eines Materials, das seinen natürlichen elektrischen Widerstand bei niedrigen Temperaturen verliert und zur Aufzeichnung von Photonen oder Lichtpartikeln mit einer sehr großen Genauigkeit genutzt werden kann. "1992/1993 haben wir theoretisch verstanden, dass Supraleiter in den sichtbaren Bereichen und in den mittleren Infrarot-Bereichen des Lichtspektrums reagieren", erklärte der Leiter der wissenschaftlichen Abteilung Nutzlasttechnologie der ESA, Tone Peacock. "Im Falle einer supraleitfähigen Kamera wird jedes einzelne [Photon] erfasst. Und nicht nur das: dabei wird auch seine Ankunftszeit und Farbe gemessen." Diese Fähigkeit der neuen Kamera zur "Markierung" der Farbe und der Ankunftszeit jedes Photons, gepaart mit ihrer höheren Geschwindigkeit, wird die astronomischen Beobachtungen sicherlich revolutionieren. Derzeit vertrauen die Astronomen bei der Betrachtung des Alls auf CCD-Kameras (CCD - Charge Coupled Devices). CCD-Kameras können jedoch keine Farben, sondern lediglich die Helligkeit einer kollektiven Photonenmasse messen. Die S-Cam zeichnet jedes Photon bei seiner Ankunft auf und leitet die Informationen anschließend an einen Computer weiter, in dem eine Informationsdatenbank zusammengestellt wird. Mit Hilfe dieser Daten können die Astronomen bei Himmelskörpern in einer zeitlichen Dimension von sage und schreibe ein paar Millisekunden nach Helligkeits- und Farbveränderungen suchen. Dadurch können sie rasche Veränderungen bei Himmelskörpern, wie beispielsweise optische Explosionen im Zusammenhang mit Gammastrahlenausbrüchen und das von Pulsaren, den toten Herzen der Sterne, ausgesandte sichtbare Licht, erforschen. Der Prototyp der S-Cam wurde in den ESTEC-Forschungslabors der ESA in den Niederlanden erfolgreich getestet.