Umfrage der Kommission: ICT führen "B2B-Revolution" an
Eine am 23. Januar veröffentlichte neue Umfrage der Europäischen Kommission über die Auswirkungen der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) auf die Logistik der europäischen Unternehmen hat ergeben, dass die neuen Technologien eine "Revolution" in den Business-to-Business (B2B)-Beziehungen verursachen. Die Umfrage, in der Antworten von 180 Unternehmen von Februar bis September 2001 ausgewertet wurden, führt niedrigere Bestände, schnellere Lieferzeiten, veränderte Berufsprofile und eine Verlagerung von der Konkurrenz zwischen Unternehmen hin zu mehr Zusammenarbeit als einige der Auswirkungen der ICT auf die B2B-Beziehungen an. Die Umfrage ergab, dass größere Unternehmen ICT eher dafür einsetzen, komplexe Netzwerke und telematische Systeme zu bewältigen, während kleinere Unternehmen manchmal nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um diese Technologien für logistische Zwecke einzusetzen, sondern kleinere, flexiblere Anwendungen eher nutzen können. Nach Meinung der Kommission demonstriert die Umfrage, dass ICT zu innovativen Methoden in der Unternehmenspraxis beitragen. Beispiele sind Prozesse wie "Production on demand" (Produktion auf Abruf) oder "Just-in-time" (fertigungsynchrone Lieferung), durch die die Hersteller und ihre Geschäftspartner in der gesamten Logistikkette miteinander verbunden sind. Die ICT wirken sich ebenfalls auf die Business-to-Consumer (B2C)-Beziehungen aus, da sie den Angebots- und Nachfragefluss beschleunigen und zur Entwicklung einer Zusammenarbeit zwischen Unternehmen beitragen. Außerdem haben die ICT bedeutende Auswirkungen auf die Umgebung, in der Unternehmen tätig sind. Es entstehen neue Berufsbezeichnungen und Funktionen wie "Infomediaries" (Informationsmakler), die virtuelle Links in der Angebotskette zur Verfügung stellen, und Anbieter von Logistiklösungen. Während diese Trends gemäß der Umfrage keine großen Auswirkungen auf die Beschäftigungslage haben, "sind Schulungsmaßnahmen dringend erforderlich", um den geänderten Berufsanforderungen gerecht zu werden. Fortschritte in den ICT führen ebenfalls zu einer Trendumkehr im Unternehmensethos und der "Entstehung einer neuen Dimension in den Beziehungen zwischen konkurrierenden Unternehmen: der Wettbewerb endet, wenn eine Zusammenarbeit rentabler ist".