Verdünnung der Ozonschicht setzt Europa stärkerer UV-Strahlung aus
Die Europäische Raumfahrtbehörde (ESA) hat mitgeteilt, dass die schützende Ozonschicht über Europa zwischen dem 28. und 30. Januar dünner geworden ist, wodurch Europa einer erhöhten UV-Strahlung ausgesetzt wurde. Die die Ozonschicht beobachtenden Wissenschaftler verwenden eine schnelle Kartierungstechnik auf der Grundlage der Daten des GOME (Global Ozone Monitoring Experiment) - Instruments an Bord des ERS-2-Satelliten der ESA. Nach Angaben der ESA wurde eine "fingerförmige Ozonverdünnung" über Europa festgestellt. Auf Grund der in diesem Zeitraum beobachteten Ozonschichtverdünnung waren die Europäer der gefährlichen UV-Strahlung der Sonne bei klarem Himmel um 20 bis 30 Prozent stärker ausgesetzt als gewöhnlich. "Vom 28. bis 30. Januar haben wir ein vorhergesagtes "Streamer"-Ereignis beobachten können", erläuterte Thilo Erbertseder vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). "Dabei haben sich die Streamer aus tropischer Luft, die sich von der Äquatorregion her aufgebaut hatten, über Südspanien, Frankreich und Deutschland verteilt. Der Ozongehalt in tropischer Luft ist deutlich geringer als der in nördlicheren Regionen und das Endergebnis war schließlich eine Verdünnung der gesamten Ozonschicht auf nur 250 Dobsoneinheiten." "Über Europa treten häufiger Mini-Ozonlöcher auf als anderswo", sagte Thilo Erbertseder, und diese Häufigkeit nehme zu, so dass die Europäer der gefährlichen biologisch aktiven UV-Strahlung immer stärker ausgesetzt seien.