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Inhalt archiviert am 2024-05-27

Climate change effects on aquatic and terrestrial invertebrate assemblages in European rivers: the influence of duration of dry period in temporary rivers

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Die Biodiversität in temporären Flüssen – die Auswirkungen des Klimawandels

Globale Muster des Klimawandels lassen auf einen allgemeinen Temperaturanstieg und einen veränderten Niederschlag schließen, wobei in ganz Europa schwerwiegendere und häufigere Fluten und Dürren auftreten. Zu den hydrologischen Auswirkungen zählt unter anderem eine Fließunterbrechung. Daher gibt es einen dringenden Bedarf, die ökologische Struktur und Funktionsweise temporärer Flüsse besser zu verstehen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Bislang sind nur wenige Untersuchungen auf die Auswirkungen einer zunehmenden Fließunterbrechung auf die Vielfalt, Dichte und Merkmale von Makrowirbellosen fokussiert gewesen, welche in und in der Nähe von temporären Strömen leben. Auf die Bedeutung trockener Flussbetten für den Erhalt der Vielfalt von Gruppen terrestrischer und aquatischer Arten und somit für die Regulierung der Übertragung und Umwandlung von Energie und Material und auf eine Definition der Resilienz des Systems ist jedoch vor Kurzem aufmerksam gemacht worden. Das Ziel des Projekts CLITEMP (Climate change effects on aquatic and terrestrial invertebrate assemblages in European rivers: The influence of duration of dry period in temporary rivers) bestand darin, zu untersuchen, inwiefern sich die Dauer, das Ausmaß und die Schwere der Dürreperiode auf die Ansammlung sowohl terrestrischer als auch aquatischer Organismen auswirken. Die resultierenden Daten können zur Prognose der Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität und auf Ökosystemprozesse in europäischen Flüssen genutzt werden. Biologen analysierten Veränderungen in der Struktur und der Zusammensetzung der Gemeinschaft sowie der Gruppenmerkmale von Makrowirbellosen entlang eines Fließunterbrechnungsgradienten in temporären Flüssen. Wissenschaftler untersuchten zudem die Folgen verschiedener Habitate auf Gemeinschaften von Wirbellosen sowie die Auswirkungen einer Verlängerung des Zeitraums, in dem das Flussbett trocken liegt und auf die Verbindungen zwischen aquatischen und terrestrischen Organismen. Die Resultate ergaben, dass temporäre Flüsse als Korridore für terrestrische Wirbellose fungieren, die sich entlang des Flussverlaufs zwischen Flussstellen und sonstigen geeigneten Lebensräumen bewegen. Dies bekräftigt die Hypothese, dass die Fließunterbrechung eine wichtige Variable ist, welche die Ansammlungsstruktur und Zusammensetzung sowie die Verteilung biologischer Merkmale lenkt. Es wurde festgestellt, dass sich bei einer Verlängerung des Dürrezeitraums die Anzahl an Arten innerhalb von Wirbellosengemeinschaften verringerte. CLITEMP wird bezüglich temporärer Ströme und Flüsse einen wesentlichen Beitrag zur Forschung, zum Management und zur Überwachung leisten. Das Projekt wird sich ebenfalls direkt auf die Biobewertung temporärer Ströme unter Berücksichtigung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) auswirken. Die Projekterkenntnisse werden Wasserbewirtschaftern dabei behilflich sein, die derzeitigen Biobewertungs- und überwachungssysteme für temporäre Flussbecken, in denen bislang die Auswirkungen einer Fließunterbrechung auf aquatische Gemeinschaften von Wirbellosen im Allgemeinen vernachlässigt worden sind, neu zu formulieren.

Schlüsselbegriffe

Temporäre Flüsse, Klimawandel, Fließunterbrechung, Flussbetten, Wirbellose, Biobewertung

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