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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Zurückhaltende Reaktionen der USA auf die Entscheidung für Galileo

Die seit langem erwartete Entscheidung der EU-Verkehrsminister, die Mittel für die Finanzierung der Entwicklung des europäischen zivilen Satellitennavigationssystems Galileo freizugeben, traf in den USA auf Zurückhaltung. Die Vereinigten Staaten hatten Europa gedrängt, das Pr...

Die seit langem erwartete Entscheidung der EU-Verkehrsminister, die Mittel für die Finanzierung der Entwicklung des europäischen zivilen Satellitennavigationssystems Galileo freizugeben, traf in den USA auf Zurückhaltung. Die Vereinigten Staaten hatten Europa gedrängt, das Projekt aufzugeben, da es erstens teuer und zweitens überflüssig wäre. Zurzeit beherrscht das US-amerikanische GPS, das für militärische Zwecke entwickelt wurde, den Markt der Satellitennavigation. Allerdings scheinen die USA eine weichere Gangart einzuschlagen, seitdem der Rat der EU-Verkehrsminister am 26.März unter dem Beifall der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Raumfahrtindustrie der EU grünes Licht für Galileo gegeben hat. Die Vertretung der Vereinigten Staaten bei der EU ließ verlauten, sie habe stets die Meinung vertreten, dass der Beschluss für Galileo Sache der EU sei, und dass die USA mit Europa zusammenarbeiten wollten, um die Kompatibilität der beiden Systeme, Galileo und GPS, zu gewährleisten. Die Amerikaner gehen davon aus, dass sie bei diesen Verhandlungen ihre Fragen zur Technik, zur kommerziellen Nutzung und zur Sicherheit des EU-Projekts anmelden können. Sorgen bereitet den Amerikanern die Kompatibilität von Galileo und GPS; außerdem wollen sie Störungen zwischen den Frequenzbändern der beiden Systeme vermeiden. Nach Angaben der Kommission hat die EU errechnet, dass die Störungen zwischen dem Frequenzband von Galileo und dem militärisch genutzten GPS-Frequenzband weniger als 0,2Dezibel betragen. Dieses Ergebnis wird zurzeit von den USA überprüft. In einer Pressemitteilung der Europäischen Kommission vom 12.März dieses Jahres, in der es um die notwendige rasche Entscheidung über das Galileo-Projekt ging, hieß es: "Die Europäer sind sich bewusst, dass jedes Risiko einer Störung [des GPS-] Signals vermieden werden muss, haben jedoch Lösungen vorgelegt, die in dieser Hinsicht vollständige Sicherheit gewährleisten." Außerdem seien die Europäer "offen für eine aktive Zusammenarbeit in allen Bereichen, sowohl mit den Vereinigten Staaten als auch mit Russland oder China". Ferner hatten die USA sich besorgt gezeigt, dass Galileo zu feindseligen Zwecken missbraucht werden könnte und haben Anspruch auf das Recht erhoben, in diesem Fall das Galileo-Signal für den öffentlichen regulierten Dienst (public regulated service - PRS) zu stören. Die EU prüft zurzeit Möglichkeiten, um das offene Signal des Systems in Krisenzeiten zu stören, während das öffentliche Signal weiterläuft.

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