ESA-Projekt untersucht Möglichkeiten zur Beschleunigung des technologischen Fortschritts
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat ein Projekt aufgelegt, das prüfen soll, ob sich technologische Fortschritte beschleunigen lassen können. Im Projekt "Star Tiger" arbeitet ein kleines Team aus europäischen Wissenschaftlern verschiedener Fächer daran, eine wichtige technologische Herausforderung in nur vier Monaten zu lösen. "Mit Star Tiger wollen wir die Umlaufzeit aktueller technologischer Entwicklungen deutlich senken", sagte Niels Jensen, Leiter der Abteilung Technologieprogramm bei der ESA. "Indem wir ein hochmotiviertes Forscher- und Expertenteam zusammenstellen und ihm voll ausgestattete Labors für eine intensive Arbeitsphase bereitstellen, entstehen zusätzliche Synergien, die in der konventionellen FuE (Forschung und Entwicklung) bisher unbekannt waren. Außerdem ergibt sich die Aussicht auf einen wichtigen wissenschaftlichen Durchbruch in einem strategisch wichtigen Bereich." Aufgabe des Star-Tiger-Teams ist der Bau eines Terahertz-Bildgenerators, der auf zwei Frequenzen (250GHz und 300GHz) arbeitet und fähig ist, eine menschliche Hand so nahe wie möglich an der Echtzeit darzustellen. "Die Mitarbeiter an diesem Projekt werden entsprechend ihren Fähigkeiten und ihrer Teamfähigkeit ausgewählt, d.h. ihrer Fähigkeit, zusammenzuarbeiten, um die Technologie so weit wie möglich auszureizen", erklärte Dr.Chris Mann, Projektleiter am CLRC Rutherford Appleton Laboratory im VK, dem Standort des Teams. Terahertz-Wellen werden von praktisch allen Objekten wie auch Menschen ausgestrahlt. Der von Star Tiger entwickelte Bildgenerator wird Einblicke in die Informationen in diesen Wellen gewähren. Die Terahertz-Bildgebung wird zurzeit in der Astronomie, der Atmosphärenphysik sowie der Erd- und Umweltbeobachtung eingesetzt. Ziel des Star-Tiger-Teams ist die Entwicklung eines kleinen Bildgenerators mit geringem Stromverbrauch, der für Planeten- und Mini-Satelliten-Missionen eingesetzt werden kann. Da Terahertz-Wellen auch durch Materialien - z.B. Kleidung - gehen, können sie zur Erzeugung einer Art Röntgenbild verwendet werden. Mögliche Anwendungen sind Sicherheitsfunktionen und die frühzeitige Erkennung von Hautkrebs.