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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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US-Professor: Europa muss Vorurteile gegen Konkurs überwinden

Europa muss in Konkurs gegangenen Unternehmern eine zweite Chance geben und lernen, sowohl die destruktiven als auch die kreativen Effekte der Innovation zu akzeptieren, so der Hauptredner des Dritten Europäischen Forums für Innovative Unternehmen, das am 8. April in Stockholm...

Europa muss in Konkurs gegangenen Unternehmern eine zweite Chance geben und lernen, sowohl die destruktiven als auch die kreativen Effekte der Innovation zu akzeptieren, so der Hauptredner des Dritten Europäischen Forums für Innovative Unternehmen, das am 8. April in Stockholm (Schweden) stattfand. "Europa muss lernen, dass ein Konkurs nicht absolut schlecht ist", so Dr. Lee McKnight, Associate Professor of International Communications und Director der Fletcher School of Law and Diplomacy an der Tufts University, USA. Die USA sei von unternehmerischen Risikoträgern gegründet worden, von denen einige vor häuslichen Diensten oder Schulden geflüchtet sein mögen. In Europa wären Schulden jedoch mit einem größeren Stigma behaftet. Neuen Unternehmern müssten klare Anreize zum Start eines Unternehmens gegeben werden, und im Falle eines Misserfolges, Anreize, es nochmals zu versuchen. In einer vorher stattgefundenen Diskussion am runden Tisch hat auch Volkmar Strauch, Staatssekretär des Berliner Senats für Wirtschaft, dieses Thema herausgestellt: "Wenn Sie in den USA in Konkurs gehen, ist es eine Erfahrung, aus der man lernen kann. In einigen europäischen Ländern wie beispielsweise Deutschland hätte dagegen ein Unternehmer, der einmal Konkurs gegangen ist, Schwierigkeiten, in Zukunft finanzielle Unterstützung zu bekommen." Dr. McKnight erklärte, dass die Innovation sowohl einen destruktiven als auch einen kreativen Prozess darstelle - sie zerstöre Firmen und schaffe neue, flüssigere industrielle und soziale Strukturen. Das Konzept der Mobilität, nach dem sich Unternehmer an Marktrückgänge durch Innovation und Verschiebung der Aktivitäten von alten auf neue Bereiche anpassten, habe der US-amerikanischen Wirtschaft geholfen, stark zu bleiben. Dr. McKnight wies auch auf die höhere Verwundbarkeit der Menschen, Unternehmen und Nationen nach dem Terrorangriff am 11. September in den USA hin. "Nur weil wir in einem globalen Dorf leben, heißt das nicht, dass unsere Nachbarn uns mögen", erklärte er. Trotz des derzeitigen Klimas helfen jedoch Unternehmer auf beiden Seiten des Atlantiks, die den Schritt wagen, neue und bessere Jobs zu schaffen und das Sozialkapital zu fördern. Er forderte Europa auf, diesen Prozess der kreativen Zerstörung zu fördern, da "in einer Ära der Unsicherheiten mobile Regionen Europa helfen werden, vorwärts zu kommen". Die USA habe viel aus dem Studium des europäischen Vorbilds der regionalen Innovation gelernt, so Dr. McKnight, der die Europäische Gemeinschaft aufforderte, durch eine Reform des Steuer-, Konkurs- und Arbeitsrechts auf die Vorteile Europas aufzubauen. Er fügte hinzu, dass die europäischen Städte darauf abzielen sollten, durch politische Führung und den Einsatz von Auszeichnungen zur Verbesserung des Profils des Unternehmertums ein positives und kreatives Umfeld für Unternehmer zu fördern. Er forderte ferner eine Reduzierung der verwaltungstechnischen Hindernisse sowie der Kosten für Startup-Unternehmen, denn für neue Ideen sei Zeit gleich Geld. In seiner Rede vom 9. April beleuchtete Heinz Zourek, stellvertretender Generaldirektor der GD Unternehmen der Europäischen Kommission, auch die der Innovation und der wissenschaftlichen Entdeckung inhärenten Risiken. Forschung und Entwicklung seien per definitionem riskant, erklärte er, da dies die Suche nach dem Unbekannten betreffe.