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Breaking frontiers for the use of plant-derived feeds in fish farming through nutritional programming of fish larvae

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Wie man Zuchtfische zu Vegetariern macht 

Der Aquakultursektor sucht eine nachhaltige Alternative zu Fischmehl. EU-geförderte Biologen untersuchten die Wirkung von vegetarischen Fütterungsoptionen. 

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Aquakulturen in der ganzen Welt nutzen Fischmehl als Hauptfutter. Doch die weltweite Produktion von Fischmehl wird wohl nicht zu erhöhen sein und gleichzeitig hat die übermäßige Verwendung schädliche Auswirkungen sowohl auf die Fische als auch die natürliche Umwelt. Eine Antwort könnte die Verwendung von Sojaprotein in Futtermitteln sein, was allerdings zu Darmstörungen wie etwa Entzündungen bei Fleisch fressenden Zuchtfischen führen kann. Das Projekt FISHPROG (Breaking frontiers for the use of plant-derived feeds in fish farming through nutritional programming of fish larvae) untersuchte, ob Fische von einem sehr frühen Alter an programmiert werden können, im späteren Leben Pflanzenprotein zu vertragen. Bis dato gab es nicht viele Studien über Ernährungsprogrammierung bei anderen Tieren als den Menschen und anderen Säugetieren. Die Projektpartner konzentrierten sich auf die Goldbrasse (Sparus aurata), ein fleischfressendes Meerestier, das im Mittelmeerraum und in Europa ausgiebig gezüchtet wird. Zusätzliche Experimente wurden auch am Zebrabärbling (Danio rerio) als Modellart durchgeführt. Die Forscher identifizierten die Verdauungsprozesse von S. aurata, die im späteren Leben durch die Fütterung von Sojabohnen in einem frühen Alter höchstwahrscheinlich beeinflusst würden. Verschiedene Gruppen von Fischen erhielten Sojanahrung bei der ersten Fütterung und wurden dann ohne Soja gefüttert. Daraufhin wurden mehrere Indikatoren für Verdauung, Nährstoffaufnahme und Darmgesundheit bei älteren Larven in Abwesenheit von Soja (bei der Meerbrasse) und bei Sojafütterung im Jugendstadium (beim Zebrabärbling) gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass einige wichtige funktionelle Eigenschaften, vermutlich im Fischdarm, wie etwa Entzündungen und Nährstoffaufnahme, durch frühe Ernährung verändert werden können. Darüber hinaus zeigten die Ergebnisse, dass die frühe Fütterung von Fischlarven mit Soja Modifikationen der DNA und der damit verbundenen regulatorischen Proteine mit sich brachte. Diese Informationen werden künftige Studien zu den Mechanismen bei der Ernährungsprogrammierung von Fisch unterstützen. FISHPROG wird dazu beitragen, den Weg zu einem nachhaltigeren Fischfutter zu ebnen und künftigen interdisziplinären Projekten ermöglichen, ihre Ergebnisse an für die europäische Aquakultur wichtigen Fischarten zu testen.

Schlüsselbegriffe

Aquakultur, Fischmehl, Soja, Pflanzenprotein, FISHPROG, Ernährungsprogrammierung, Goldbrasse, Sparus aurata, frühe Ernährung 

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