CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-05-28

Assessing early social complexity in the Late Prehistory of Southern Iberia: Spatial technologies applied to the study of chalcolithic walled and ditched enclosures

Article Category

Article available in the following languages:

Archäologische Stätten bieten Einblick in prähistorische Gesellschaften

Will man zu Verständnis für die Komplexität der Entwicklung früher bäuerlicher Gemeinschaften gelangen, ist die Erforschung der frühesten Monumentalarchitektur Europas von größter Bedeutung.

Industrielle Technologien icon Industrielle Technologien

Der Süden der Iberischen Halbinsel verfügt über beeindruckende prähistorische archäologische Stätten, die in den letzten Jahrzehnten entdeckt wurden. Bei diesen "grabenförmigen Einhegungen" handelt es sich um einen kreisförmigen oder ovalen flachen Bereich, der von Gräben oder ummauerten Einhegungen umgeben ist. Man nimmt von beiden an, dass diese die frühesten Zeugnisse dauerhaft bewohnter Siedlungen sind, die aus bäuerlichen Gemeinschaften bestanden. In den letzten Jahren hat sich die Frage aufgetan, ob sie tatsächlich staatenähnliche Gesellschaften waren oder nicht. Das EU-finanzierte Projekt IBERENCLOGIS (Assessing early social complexity in the late prehistory of southern Iberia: Spatial technologies applied to the study of chalcolithic walled and ditched enclosures) untersuchte dies näher. In Schwerpunktgebieten untersuchte man, wie sich die südiberischen Grabenanlagen von Wallanlagen aus der gleichen Zeit unterscheiden und in welchem Zusammenhang sie zu prähistorischen Fundstätten mit Einhegungen in anderen Regionen Europas stehen. Unter Einsatz räumlicher Ansätze und geografischer Informationssysteme (GIS) wurden archäologische Stätten, insbesondere die von Mauern und Gräben umgebenen Anlagen, analysiert. Räumliche Technologien suchten nach statistischen Regelmäßigkeiten und Mustern, die Gemeinsamkeiten oder Unterschiede aufzeigen. Dadurch wird auch der soziale Fortschritt im Zusammenhang mit der Konstruktion dieser Strukturen besser sichtbar. In die Studie gingen viele Fundstätten und Regionen ein; gleichsam kamen verschiedene Ausbildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen einschließlich Schulungen zu GIS und räumlicher Analyse sowie ein für die Öffentlichkeit zu nutzendes Onlineportal zum Einsatz. Die Analyse umfasste die topografische Lage, Landschaft, die Nähe zu Wasserressourcen und weitere Variablen. Es wurden zwei Vergleichsebenen realisiert. Eine beinhaltete die Bewertung des Grads der regionalen Variabilität zwischen den grabenförmige Einhegungen auf der südiberischen Halbinsel und britischen Dammanlagen. Auf der anderen wurden Grabenanlagen in der Guadiana denen aus der Kupferzeit stammenden Anlagen derselben Region gegenübergestellt. Den Resultaten zufolge fielen die Unterschiede zwischen den Grabenanlagen in der iberischen und der britischen Studie, insbesondere in Bezug auf Landschaft, minimal aus. Im Gegensatz dazu waren die Unterschiede zwischen den grabenförmigen und den ummauerten Einhegungen im Guadianabecken viel markanter. IBERENCLOGIS hat mehrere wissenschaftliche Arbeiten in Fachjournalen sowie Präsentationen auf internationalen Konferenzen und auf einem europäischen Workshop veröffentlicht. Die Studienergebnisse können für das Verständnis der sozialen Komplexität der Anfänge in Westeuropa hilfreich sein.

Schlüsselbegriffe

Iberische Halbinsel, prähistorische archäologische Stätten, grabenförmige Einhegungen, Grabenanlagen, Wallanlagen, ummauerte Einhegungen, geografische Informationssysteme (GIS), Guadiana, Kupferzeit

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich