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Chemical and Physical Properties and Source Apportionment of Airport Emissions in the context of European Air Quality Directives

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Physikalische und chemische Eigenschaften von Flughafenemissionen

Ungeachtet zunehmender Erkenntnisse über Luftschadstoffe, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden, gibt es nach wie vor einen Mangel an Wissen über Luftschadstoffemissionen, welche von Flughäfen ausgehen. In Anbetracht von Prognosen zum zukünftigen Wachstum im Bereich der Luftfahrt kann mit einem signifikanten Anstieg des Verschmutzungsniveaus gerechnet werden, das von Flughäfen ausgeht – dies sollte dementsprechend adressiert werden.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Das Ziel des Projekts CHEERS (Chemical and Physical Properties and Source Apportionment of Airport Emissions in the context of European Air Quality Directives) bestand folglich in einer Untersuchung der Auswirkungen zweier wichtiger europäischer Flughäfen auf die lokale Luftqualität. Forscher quantifizierten neben Auswirkungen, die in Großstädten mit großen Flughäfen auftreten, Auswirkungen aufgrund von Flugzeugen, Straßenverkehr und weiterer Quellen. Es wurde eine Feldstudie in der Nähe des Flughafens London Heathrow durchgeführt, da der Flughafen als große Quelle für Luftverschmutzung und als Standort gilt, an dem die Luftqualitätsgrenzen der EU derzeit überschritten werden. Die Studie wurde zudem auf den Flughafen von Venedig ausgedehnt, der sich in einem Gebiet befindet, das für seine schlechte Luftqualität bekannt ist. Forscher untersuchten die Beiträge unterschiedlicher Feinstaub (Particulate Matter, PM)-quellen und analysierten die Teilchengrößenverteilungen, um die atmosphärische Ausbreitung und die Verarbeitung von Flugzeugemissionen zu verstehen. Gleichzeitig wurde an den zwei Standorten eine Beprobung von Feinstaub in einer Größenfraktion unter 2,5 Mikrometern (PM2,5) durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass der Beitrag der ausgewählten Flughäfen zur Luftqualität nicht außer Acht gelassen werden darf, da diese sich in der Nähe von Großstädten befinden. Aufgrund deren Standorte war es schwierig, zwischen Schadstoffen zu unterscheiden, die aus dem Flugbetrieb hervorgehen und solchen, die auf sonstige potenzielle Quellen der Region zurückgehen. Die Konzentrationen von PM2,5 in Venedig lagen im Sommer bzw. Winter jeweils bei 17 bzw. 11 Mikrogramm pro Kubikmeter. Es wurden erhebliche Unterschiede zwischen Sommer- und Winterdaten für die meisten analysierten Spezies festgestellt. Hierzu zählten elementarer und organischer Kohlenstoff, Natrium (Na+), Ammonium (NH4+), Kalium (K+), Chlor (Cl-), Sulfat (SO42-), Oxalat, gerade und ungerade n-Alkane und zahlreiche Elemente (z. B. Vanadium, Eisen, Zink, Arsen und Cadmium). Die Emissionen am Flughafen Heathrow zeigten, dass sie einen wesentlichen Beitrag zu Keimbildungspartikeln leisteten, wohingegen in Venedig in erster Linie eine Beeinflussung durch Teilchen mit einem Höchstwert zwischen 70-80 nm vorlagn. Im Gegensatz dazu wurde an keinem der Flughäfen ein starker Beitrag zu Ruß, PM2,5-Masse und deren chemischer Zusammensetzung festgestellt. CHEERS wird bei der Gestaltung von Strategien zur Abschwächung der Luftverschmutzung behilflich sein und sich über Südengland und Norditalien hinaus bemerkbar machen, da Luftverschmutzungsprobleme im Zusammenhang mit Flughäfen ein EU-weites Phänomen sind.

Schlüsselbegriffe

Luftschadstoffe, Flughafenemissionen, CHEERS, Heathrow, Flughafen von Venedig, Feinstaub, PM2,5, Keimbildung

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