Kommission fördert lateinamerikanische Forscher an Hochschulen in der EU
Die Europäische Kommission hat eine Reihe von Initiativen zur Stärkung der regionalen Kooperation mit Lateinamerika verabschiedet, darunter ein Programm, das es lateinamerikanischen Studenten und Forschern ermöglicht, an europäischen Hochschulen zu studieren bzw. zu forschen. Das Alban-Programm, das offziell am 16. Mai in Madrid vom Kommissar für Außenbeziehungen Chris Patten lanciert wird, wird 3900 Studenten und Forschern aus Lateinamerika Stipendien zur Arbeit bzw. zum Studium in Europa bereitstellen. Das Programm wird bis 2010 laufen und verfügt über ein Budget in Höhe von 45 Millionen Euro für die erste Phase (2002 bis 2005) und 43 Millionen Euro für Phase 2 (bis 2010). Der Zugang zu europäischen Hochschulen über das Programm werde die Modernisierung der lateinamerikanischen politischen, wirtschaftlichen, sozialen, bildungspolitischen und kulturellen Strukturen fördern, so die Kommission. Patten, der die Strategie für die regionale Kooperation als "ehrgeizig" beschreibt, sagte, in ihr zeige sich "konkret die Stärkung der mit dem Gipfel EU-Lateinamerika von Rio de Janeiro im Jahr 1999 initiierten Partnerschaft zwischen beiden Regionen". "Dieses Programm ist zudem eines der Instrumente, mit dem die Europäische Kommission Lateinamerika dabei unterstützt, die doppelte Aufgabe der wirtschaftlichen Transformation zwecks Steigerung der Wettbewerbskraft einer jeden der beteiligten Volkswirtschaften einerseits und der Festigung der demokratischen Institutionen bei gleichzeitiger Modernisierung der öffentlichen Verwaltung andererseits zu bewältigen", fügte er hinzu. Die neue Strategie der Kommission umfasst darüber hinaus die Einführung von "@lis", einem Programm, das mit einem Budget von 67,5 Millionen Euro auf die Förderung der Informationsgesellschaft in Lateinamerika abzielt. Kommissar Erkki Liikanen (Unternehmen und Informationsgesellschaft) wird @lis am 26. April in Sevilla einleiten. Bereits angelaufene Programme werden auch weiterhin die Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika ausbauen. Dazu gehören ATLAS, das Beziehungen zwischen Handelskammern beider Regionen fördert, AL-Invest, das den Handel und Investitionen durch verbesserte Kontakte zwischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der EU und in Lateinamerika fördert, und ALFA, das die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen zum Ziel hat.