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Countries’ external balance sheets, dynamics of international adjustment and capital flows

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Neue Einblicke in die Determinanten des Auslandsvermögens, der Handelsbilanz und des Wechselkurses

Ein EU-finanziertes Projekt hat neue Theorien und Datensätze entwickelt, die dem Verständnis der Determinanten von Netto- und Bruttoauslandsvermögen, der Handelsbilanz und des Wechselkurses dienen.

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IFA DYNAMICS (Countries' external balance sheets, dynamics of international adjustment and capital flows) konstruierte einen detaillierten Datensatz über die externen Bilanz zum Marktwert der Vereinigten Staaten für den Zeitraum von 1952 bis 2012. Man fand starke Anzeichen einer erheblichen Überrendite von Bruttovermögenswerten über Bruttoschulden. Das zentrale Land (USA) des internationalen Währungssystems genießt ein übertriebenes Privileg, das seine äußeren Zwänge deutlich abschwächt. Im Gegenzug bietet das Land in Zeiten globaler Spannungen Versicherungen für die übrige Welt. Während der globalen Finanzkrise von 2007 bis 2009 beliefen sich die Vermögenstransfers aus den USA in andere Länder auf 19 % des Bruttoinlandsprodukts des Landes. Die Forscher bauten eine Datenbank auf, um nachzuweisen, dass die Länder auf verschiedene Weise, in Abhängigkeit von ihrer externen Bilanz, von diesen Transfers profitiert haben. Die Daten verdeutlichten, dass einige Länder Verluste an ihren Schuldenportfolios hinnehmen mussten, was von ihrer Exposition gegenüber toxischen Vermögenswerten und dem Ausmaß der Dollarknappheit abhängig war. Das Projekt bewertete das Wachstum und die Risikoteilungsleistungen der finanziellen Integration, wobei ein methodisches Konzept für den riskanten stationären Zustand entwickelt wurde. Forscher schätzten die Wohlfahrtsgewinne der Finanzintegration für aufstrebende und hochentwickelte Volkswirtschaften, wodurch Raum für Asymmetrien in Volatilität, Kapitalknappheit und Größe geschaffen wird. Das Modell kann Muster der Kapitalströme erzeugen, die den globalen Ungleichgewichten ähnlich sind. In fast allen Fällen wurden die Wohlfahrtsgewinne aus der Finanzintegration als zu klein eingeschätzt, was sogar für schwankungsanfällige aufstrebende Marktwirtschaften gilt. IFA DYNAMICS baute eine große Datenbank internationaler Investitionen von Aktienfonds auf Bestandsebene auf, um dynamische Investmentstrategien zu untersuchen. Manager nehmen für ihre Position ein Neugewichtungsverhalten ein, das aufgrund von Wechselkursrisiko oder Aktienrisiko den Bewertungsgewinnen oder -verlusten in ihren Portfolios folgt. Dieses Verhalten ist wichtig, um den Beitrag von Anlagefonds zur allgemeinen Stabilität der globalen Finanzmärkte zu bewerten. Zum Abschluss konnten die Projektkollegen demonstrieren, dass gemeinsame Weltfaktorpreise einen sehr breiten Querschnitt von riskanten Vermögensformen wie etwa Aktien, Unternehmensanleihen und Rohstoffe abdecken. Sie fanden Beweise für einen globalen Finanzzyklus der Kapitalströme, Vermögenspreise und des Kreditwachstums, und das unabhängig von dem von den Ländern unterstützten Wechselkurs. Insgesamt geht das Projekt aufgrund einer VAR-Analyse davon aus, dass die Geldpolitik in den Vereinigten Staaten eine Determinante des globalen Finanzzyklus ist. Sie bewirkt Leverage-Effekte globaler Banken, von Kapitalströmen und des Kreditwachstums im internationalen Finanzsystem. Somit können zur Lenkung der monetären Bedingungen auf nationaler Ebene makroprudenzielle Strategien und/oder Kapitalverkehrskontrollen erforderlich sein.

Schlüsselbegriffe

Vermögenswerte, Handelsbilanz, Wechselkurs, IFA DYNAMICS, externe Bilanzen, Kapitalströme

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