Auswirkungen der Marktintegration auf das Wohlergehen der Europäerinnen und Europäer
Das EU-finanzierte INMARWEL (Market integration and the welfare of Europeans) zielt darauf ab, den Prozess der Entwicklung und Integration des europäischen Markts in Bezug auf den Rest der Welt abzubilden. Das Projekt betrachtet dabei einen längeren Zeitraum - von den Zeiten der Pest im 14. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg. Die Datenbanken werden für Wissenschaftler zugänglich sein und eine wertvolle Ressource für die Untersuchung der europäischen und der weltweiten Wirtschaftsgeschichte darstellen. Diese Daten werden dazu verwendet, um sich mit einigen wichtigen Forschungspunkten zu beschäftigen. Im Einzelnen untersucht das Projekt die Gründe für die Integration des europäischen Rohstoffmarkts sowie den Beginn der Globalisierung zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Weitere Forschungsfragen erkunden den Grad der Integration, der auf den technischen Fortschritt im Transportbereich und politische Entscheidungen über Handelspolitik zurückzuführen ist. Vorläufige Resultate sind bereits auf Konferenzen präsentiert und in Fachzeitschriften veröffentlicht worden. Aus diesen ist ersichtlich, dass der Integrationsprozess über lange Zeit und unstetig verlief, mit Beschleunigungen im 17. und frühen 19. Jahrhundert sowie Rückschlägen während der Napoleonischen Kriege. Weitere Resultate zeigen, dass sich die europäische und die globale Wirtschaft überwiegend während der Mitte des 19. anstelle des frühen 20. Jahrhunderts dem Handel öffnete. Eine andere Arbeit schätzt ein, dass die langfristige Integration ostasiatischer Zulieferer von Primärprodukten das Wohl der Europäerinnen und Europäer im Jahr 1913 um bis zu 3 % und das Wohl der Produzenten um bis zu 8 % erhöhte. Insgesamt konnte das Projekt Einblicke in die langfristige Integration und Entwicklung des europäischen Markts sowie die daraus folgenden Konsequenzen für das Wohlergehen der Europäerinnen und Europäer geben. INMARWEL berücksichtigte außerdem Fallstudien über politische Reaktionen auf Integration und Veränderungen bei Institutionen.
Schlüsselbegriffe
Marktintegration, Wohlfahrt, Wohlergehen, INMARWEL, Welthandel, Weltwirtschaft, globale Ökonomie