Klimawandel und tropische Wälder
Tropische Wälder sind ein wichtiger Kohlenstoffspeicher im globalen Kohlenstoffkreislauf, und für etwa 25% der terrestrischen Kohlenstoffspeicherung verantwortlich. Wissenschaftler glauben, dass steigende CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre die Tropenwälder düngen, aber es gibt wenig wissenschaftliche Beweise, um diese Idee zu stützen. Das EU-finanzierte Projekt TROFOCLIM (Tropical forests and climate change: Understanding links to predict future responses) testete diese Theorie, indem das tropische Baumwachstum in den letzten 100 Jahren untersucht wurde. Die Forscher analysierten Baumringe, maßen Kohlenstoff- und Sauerstoff-Isotope und modellierten das Baumwachstum, um zu versuchen, den Zusammenhang zwischen CO2-Gehalt und Wäldern besser zu verstehen. Dazu studierte TROFOCLIM 15 Baumarten in Bolivien, Kamerun und Thailand. Die Ergebnisse zeigten, dass der Anstieg des atmosphärischen CO2 seit 1850 den Wasserstress reduziert hat, den tropische Bäume erleben. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass sich das Baumwachstum im gleichen Zeitraum beschleunigt hätte. Die Forscher nutzten auch ihre neuartige Technik, um große Störungen in den tropischen Wäldern zu identifizieren, sowie Veränderungen bei der Regenerierung der Bäume. Insgesamt bedeutet dies, dass die allgemeine Annahme, dass tropische Wälder sich in Reaktion auf die CO2-Werte vergrößern, falsch ist. Der neue Ansatz von TROFOCLIM wird Forscher bei ihrem Studium der Walddynamik in der ganzen Welt behilflich sein. Die Ergebnisse der Studie werden Klimamodellierungsbemühungen und Waldschutzprojekte erheblich beeinflussen.
Schlüsselbegriffe
Klimawandel, tropische Wälder, Baumwachstum, Kohlenstoffkreislauf, TROFOCLIM