CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Physically-based Virtual Acoustics

Article Category

Article available in the following languages:

Mit neuartigen Modellierungsansätzen die Klangqualität verbessern

Auch wenn die Raumakustik sind seit über einem Jahrhundert erforscht wird, kann man sie noch nicht in vollem Umfang nachvollziehen. Eine EU-Initiative hat nun neue Erkenntnisse darüber ergeben, wie sich der Klang in geschlossenen Räumen, etwa in Konzertsälen, verhält.

Industrielle Technologien icon Industrielle Technologien

Es sind neue Verfahren erforderlich, um die Raumakustik besser bewerten und modellieren zu können. Grund dafür ist, dass die Wissenschaftler die Verbindung zwischen objektiven Eigenschaften und subjektiven Maßnahmen in Bezug auf die Raumakustik noch nicht vollständig durchschauen. Um dieses Problem aus der Welt zu schaffen, sollte das EU-finanzierte Projekt PHDVIRTA (Physically-based virtual acoustics) neuartige Verfahren finden, um die Schallausbreitung in Räumen - mit dem besonderen Schwerpunkt Musiksäle - zu simulieren und zu vermessen. Die Projektpartner untersuchten die authentische Auralisation – die Schaffung einer virtuellen Hörumgebung, die nicht von der realen zu unterscheiden ist –, um die Entwicklung neuartiger und zuverlässiger Modellierungsverfahren für die Raumakustik zu verfolgen. Eine Sondierung der Modellierung von Reflexionen von rauen und streuenden Flächen führte zu innovativen geometrischen Akustikmodellierungsverfahren hin. Man führte Fallstudien durch, indem eine wellenbasierte Modellierungstechnik auf die Akustik antiker Theater, den Seat-Dip-Effekt (Dämpfung durch Bestuhlung) und die Schallreflexion an mehrschaligen Wandstrukturen angewandt wurde. Das Konsortium entwickelte neuartige Verfahren zum Aufnehmen des Klangs in einem Konzertsaal und zur authentischen Wiedergabe der Aufzeichnungen mit räumlicher Klangwiedergabe im Labor. Zur besseren Bewertung der Konzertsaalakustik, erfand das PHDVIRTA-Team ein Lautsprecherorchester, das mit 34 Lautsprechern ein Sinfonieorchester simulieren kann. Man konnte auf diese Weise die Konzertsaalakustik für einen gleichzeitigen Vergleich der verschiedenen Hallen aufzeichnen. Das Messsystem gestattete eine detaillierte Analyse der räumlichen Impulsantworten, die für das Verständnis, wie sich der Klang in einem Konzertsaal ausbreitet, von wesentlicher Bedeutung ist. Die Forscher untersuchten auf umfassende Weise Technologie für erweiterte Realität im Audiobereich (Augmented-Reality-Audio). Resultat waren mehrere neue Verfahren, bei denen Gesten zur Steuerung der Menüstrukturen bei mobilen Geräten genutzt werden. Sie betrachteten außerdem die Anwendungsmöglichkeiten der Technologie im Zusammenhang mit zukünftigen personalisierten mobilen Audiokommunikationsmitteln. Dank PHDVIRTA werden Augmented-Reality-Audio-Anwendungen die Kommunikation verbessern, während die Akustikforschung in neuen Qualitätsmetriken sowie der Erschaffung einer authentischen Auralisation resultieren wird. So werden die Konzertsäle und die öffentlichen Räume von morgen wie zum Beispiel Bibliotheken und Einkaufszentren einfach besser klingen.

Schlüsselbegriffe

Raumakustik, Konzerthallen, PHDVIRTA, virtuelle Akustik, Auralisation, Augmented-Reality-Audio, erweiterte Realität im Audiobereich

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich