EU und Entwicklungsländer vereint im Kampf gegen AIDS, Malaria und Tuberkulose
Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag zur Unterstützung einer langfristigen Partnerschaft zwischen Europa und den Entwicklungsländern verabschiedet. Teil dieses Vorschlags ist die Bereitstellung von 200 Millionen Euro für die Entwicklung neuer Arzneimittel und Impfstoffe gegen HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose. Diese Partnerschaft betrifft die Durchführung klinischer Versuche (European and Developing Countries Clinical Trials Partnership - EDCTP) und vereint EU-Mitgliedstaaten, Norwegen, Entwicklungsländer und Industrie in einem gemeinsamen Kampf gegen armutsbedingte Krankheiten. Das für Forschung zuständige Mitglied der Europäischen Kommission Philippe Busquin beschrieb die Initiative als ein Musterbeispiel für die Funktionsweise des Europäischen Forschungsraums und erklärte: "Diese wichtige Initiative zeigt unseren Willen, die Entwicklungsländer durch die gemeinsame Entwicklung von Impfstoffen gegen AIDS, Tuberkulose und Malaria bei der Bekämpfung dieser Krankheiten zu unterstützen, deren Behandlung kostengünstiger zu machen und an die Bedürfnisse der ärmsten Länder anzupassen. Der Vorschlag der Kommission ist das Ergebnis eingehender Konsultationen zwischen allen betroffenen Gruppen." Dies ist der erste konkrete Schritt zur Umsetzung des mit 600 Millionen Euro ausgestatteten EDCTP-Programms. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, für das die Kommission erstmals die Initiative ergriffen hat, klinische Forschungsaktivitäten und Programme mehrerer Mitgliedstaaten im Dienst eines gemeinsamen Zieles zu vernetzen. Die EU stellt 200 Millionen Euro an Gemeinschaftsmitteln zur Verfügung. Weitere Leistungen im Wert von 200 Millionen Euro stammen aus nationalen klinischen Forschungsprogrammen. Die restlichen 200 Millionen Euro werden von anderen Gebern und der Industrie zur Verfügung gestellt. Diese Initiative der EU und der teilnehmenden europäischen Staaten wird die rasche Inangriffnahme einer ersten Reihe von Dringlichkeitsmaßnahmen ermöglichen, sobald das Europäische Parlament und der Rat grünes Licht gegeben haben. Der Teufelskreis von Krankheit und Armut stürzt das Gesundheitssystem und die Wirtschaft in den Entwicklungsländen, insbesondere in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara, in eine tiefe Krise. Allein HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose (TB) fordern jährlich fünf Millionen Todesopfer, 95% davon in den Entwicklungsländern. EDCTP folgt dem Aktionsprogramm 2001 und ist ein Weg zur Ausweitung und Verbesserung von Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten zur Bekämpfung dieser drei Krankheiten.