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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Neues Malaria-Medikament mit EU-Mitteln entwickelt

Ein von der EU finanziertes Projekt hat ein neues Medikament zur Therapie von Malaria erfolgreich getestet. Das Mittel könnte bereits in drei Jahren auf den Markt kommen. Dank 1,8 Millionen Euro aus dem Unterprogramm "Internationale Kooperation" des Fünften Rahmenprogramms wu...

Ein von der EU finanziertes Projekt hat ein neues Medikament zur Therapie von Malaria erfolgreich getestet. Das Mittel könnte bereits in drei Jahren auf den Markt kommen. Dank 1,8 Millionen Euro aus dem Unterprogramm "Internationale Kooperation" des Fünften Rahmenprogramms wurde der Stoff, der von dem deutschen Biotechnologie-Unternehmen Jomaa Pharmaka entdeckt wurde, von einem internationalen Konsortium mit Partnern aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Gabun, Kamerun, Kolumbien und Brasilien weiterentwickelt. Das innovative Arzneimittel enthält den Wirkstoff Fosmidomycin, der erstmals zur Behandlung von Malaria beim Menschen eingesetzt wird. Fosmidomycin hemmt ein Enzym, auf das der Malaria-Parasit angewiesen ist. Dieses Enzym ist an der Biosynthese bestimmter lebenswichtiger Biomoleküle (Isoprenoiden) beteiligt. Beim Menschen werden diese Stoffe über ein anderes biochemisches Verfahren als das der Malaria-Parasiten hergestellt. Daher sind sie für den Menschen ungefährlich. Eine klinischen Studie an 27 Patienten in Gabun ergab, dass Fosmidomycin den Malaria-Parasiten abtötet. In manchen Regionen sind die meisten Malaria-Parasiten bereits resistent gegen andere Wirkstoffe wie Chloroquin und Sulfadoxin. Fosmidomycin hingegen ist auch gegen solche multi-resistente Stämme wirksam. Es wird noch drei Jahre dauern, bis das Mittel auf dem Markt ist. Bis dahin will das Konsortium verschiedene Kombinationen aus Fosmidomycin und anderen Malaria-Mitteln testen, um die Therapiezeit zu verkürzen und zu verhindern, dass Resistenzen auftreten. Die ersten Untersuchungen laufen bereits. Malaria ist in den Tropen und Subtropen und vor allem im Afrika südlich der Sahara, in Südasien und Südamerika endemisch und verläuft oft tödlich. Jährlich sterben zwischen 1,5 und 3 Millionen Menschen - mehrheitlich Kinder unter sechs Jahren - an dieser Krankheit. Die Krankheit verbreitet sich weiter. Erst vor kurzem trat Malaria wieder in Gebieten, wo sie vor Jahrzehnten bereits ausgerottet worden war, und erstmals auch in Regionen auf, die bisher als frei von Malaria galten, wie etwa Zentralasien und Osteuropa. Dies ist neben dem Aufkommen von Malaria-Parasiten, die gegen gewöhnliche Mittel resistent sind, der Grund, warum heute mehr Menschen an Malaria sterben als noch vor 30 Jahren. Im August 2002 hat die Europäische Kommission einen Vorschlag für eine langfristige Partnerschaft zwischen Europa und den Entwicklungsländern im Hinblick auf die Entwicklung neuer Arzneimittel und Impfstoffe gegen HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose verabschiedet. Diese "Partnerschaft der europäischen und Entwicklungsländer für klinische Versuche" wird von der Kommission mit 200 Millionen Euro unterstützt.

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