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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Dänischer Minister für Wissenschaft hält weitere Diskussionen vor einer Entscheidung über den Europäischen Forschungsrat für notwendig

Anlässlich einer Konferenz, die sich mit dem Konzept eines Europäischen Forschungsrats beschäftigte, verlangte Helge Sander, der dänische Minister für Wissenschaft, weitere Diskussionen im Vorfeld einer Entscheidung über den Vorschlag. In einer Fragerunde beschrieb Sander die...

Anlässlich einer Konferenz, die sich mit dem Konzept eines Europäischen Forschungsrats beschäftigte, verlangte Helge Sander, der dänische Minister für Wissenschaft, weitere Diskussionen im Vorfeld einer Entscheidung über den Vorschlag. In einer Fragerunde beschrieb Sander die möglichen Vorteile, die ein Europäischer Forschungsrat bringen würde, wie etwa eine bessere Koordination und mehr Wettbewerb um Forschungsförderung, forderte die Forschung aber auf, nichts zu überstürzen, bevor nicht ausführlichere Gespräche stattgefunden hätten. "Die Gründung eines Europäischen Forschungsrats ist nach wie vor bloß eine Idee, deren Umsetzbarkeit genauer geprüft werden muss. Vor einer Entscheidung müssen wir uns ein genaueres Bild über die Stimmung in anderen Mitgliedstaaten machen", sagte Sander. Der Minister betonte, dass ein Europäischer Forschungsrat "sicherlich nicht alle Aufgaben übernehmen könnte, die die nationalen Forschungsräte zurzeit haben", bezeichnete das Konzept aber als nach wie vor wichtig, und dies insbesondere im Zusammenhang mit dem Europäischen Forschungsraum (EFR). Im Rahmen des EFR sollten die Forschungspolitik und die Forschung selbst auf regionaler, einzelstaatlicher und europäischer Ebene koordiniert werden. Zudem sollte auch die Vergabe von Forschungsmitteln in den Aufgabenbereich des Europäischen Forschungsraums aufgenommen werden. "Die Frage ist jedoch, wie dies verwirklicht werden soll", so Sander. Gleichzeitig hat Euroscience, eine unabhängige europäische Vereinigung von Naturwissenschaftlern, ihre Vorstellungen eines Europäischen Forschungsrats dargelegt. Für Euroscience stellt ein zukünftiger Europäischer Forschungsrat "ein dringend notwendiges Instrument zur Unterstützung der Forschung aus Erkenntnisinteresse dar, deren Förderung unter dem derzeitigen Rahmenprogramm nicht möglich ist. Sie müsse daher die Aufgabe haben, die Grundlagenforschung und insbesondere die neuartigen wissenschaftlichen Bereiche, die angesichts der mangelnden Reaktionsfähigkeit der Finanzierungsinstrumente oft unterfinanziert sind, in flexibler Art und Weise zu fördern." Euroscience schlägt daher vor, dass der zukünftige Europäische Forschungsrat aus Gründen der Nachprüfbarkeit Verbindungen zur Europäischen Wissenschaftsstiftung und zur Europäischen Kommission unterhalten sollte. Dem Europäischen Forschungsrat vorgelegte Projekte sollten im offenen Wettbewerb durch ein System der gegenseitigen Bewertung nach ihrem wissenschaftlichen Gehalt beurteilt werden, wobei die Förderung direkt dem Rat und nicht einzelnen Projekten bereitzustellen wäre. Damit würde die autonome Entscheidungsbefugnis des Europäischen Forschungsrats gewahrt werden. Laut Euroscience sollte eine Hälfte der Finanzmittel des Rates aus den Haushalten der einzelstaatlichen Forschungsräte stammen, und die andere von der EU, Wohltätigkeitsverbänden und der Wirtschaft bereitgestellt werden. Des Weiteren sollte nach den Vorstellungen des Verbandes ein Anteil von fünf bis zehn Prozent der Budgets der einzelstaatlichen Forschungsräte an den Europäischen Forschungsrat gehen.

Länder

Dänemark

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