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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Hochrangige Expertengruppe uneins über das Erfordernis eines Europäischen Forschungsrats

Die Teilnehmer einer Rundtischdiskussion über die Koordinierung der europäischen Forschung waren am 12. November geteilter Meinung darüber, ob ein Europäischer Forschungsrat die Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Forschungsgemeinschaft verbessern würde. Das Rundtischge...

Die Teilnehmer einer Rundtischdiskussion über die Koordinierung der europäischen Forschung waren am 12. November geteilter Meinung darüber, ob ein Europäischer Forschungsrat die Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Forschungsgemeinschaft verbessern würde. Das Rundtischgespräch fand während der Einführungsveranstaltung zum Sechsten Rahmenprogramm in Brüssel statt und brachte führende Persönlichkeiten aus der europäischen Forschung zusammen. Die Gruppe betrachtete Möglichkeiten zur Verbesserung der Koordinierung der Forschung in Europa und teilte ihre Ansicht darüber mit, ob dieses Verfahren von der Schaffung eines Europäischen Forschungsrats profitieren würde. Sir George Radda, Chief Executive des britischen Medical Research Council, war der Auffassung, dass ein Europäischer Forschungsrat wenig zur Förderung der Koordinierung auf europäischer Ebene beitragen würde: "Meiner Ansicht nach würde die Kooperation durch die Schaffung eines Europäischen Forschungsrats behindert, denn wenn über den Umfang und die Struktur einer solchen Organisation diskutiert wird, spricht jeder über etwas anderes", sagte er. Andere Mitglieder der Expertengruppe waren sich einig, dass ein weiterer Dialog erforderlich sei, bevor ein effektiver Europäischer Forschungsrat Realität werden könnte. Alain Costes, Leiter des französischen Ministeriums für Forschung und Technologie, sagte, dass eine "detaillierte Definition der Ziele und der Finanzierung eines Europäischen Forschungsrats erfolgen muss, bevor er realisiert werden kann". Er fügte hinzu, dass "ein Europäischer Forschungsrat eine sehr gute Idee ist, allerdings nur eine von vielen". Der stellvertretende Ständige Sekretär des dänischen Ministeriums für Forschung und Information Knud Larsen war für die Einrichtung eines Europäischen Forschungsrats, war jedoch realistisch bezüglich dessen, was dieser erreichen könnte. "Ein Europäischer Forschungsrat ist kein magisches Instrument, es würde sich um eine zusätzliche Maßnahme handeln", sagte er. "Als Mittel zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen den europäischen nationalen Forschungsräten wäre ein nicht-disziplinarischer Europäischer Forschungsrat sehr nützlich." Reinder Van Duinen, Präsident der Europäischen Wissenschaftsstiftung (EWS), unterstützte zwar die Notwendigkeit der Einrichtung eines Europäischen Forschungsrats, äußerte jedoch auch die Meinung, dass die Erfahrung bestehender Organisationen wie der EWS bei der Koordinierung der Forschungsbemühungen berücksichtigt werden sollte. Er warnte: "Wir müssen bei der Einrichtung eines Europäischen Forschungsrats sehr vorsichtig sein. Denn wenn dies auf die falsche Art geschieht, könnte er die Zusammenarbeit eher behindern als unterstützen." Die meisten Mitglieder der Expertengruppe äußerten sich dahingehend, dass der wirkliche Schlüssel zu einer verbesserten Koordinierung der europäischen Forschung bei den nationalen Forschungsräten liegt. Sir George Radda erklärte: "Die wahre Stärke der europäischen Forschung ist der Reichtum an Wissen, der in den nationalen Forschungsräten zu finden ist." Er schlug vor, dass dieses Wissen zusammengeführt werden sollte, "nicht durch die Schaffung eines Europäischen Forschungsrats, sondern durch eine engere Zusammenarbeit der nationalen Forschungsräte, da dies sicherstellen wird, dass der Kontakt zu den jeweiligen Wissenschaftsgemeinschaften, die sie vertreten, nicht verloren geht".

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