Neue Zielstrukturen für Angiogenesehemmer
Wachsende Tumoren müssen über neue Blutgefäße kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt werden. Angiogenese ist ein normaler physiologischer Prozess, der allerdings bei Tumoren noch wenig erforscht ist. So werden menschliche Krebserkrankungen bereits mit Angiogenesehemmern behandelt, was allerdings verschiedene Nachteile hat, da Resistenzen gefördert und bestimmte angiogenetische Faktoren hochreguliert werden. Apelin ist ein Peptid, das im menschlichen Körper mehrere Funktionen übernimmt, indem es für das Gefäßsystem von Bedeutung ist oder Angiogenese induziert. Dieser potente angiogenetische Faktor ist auch in Tumoren häufig hochreguliert. Um seine Rolle bei der Tumorformation zu klären, untersuchte das EU-finanzierte Projekt APELIN THERAPY (Apelin inhibition as an anti-cancer therapy) apelindefiziente Mausmodellsysteme für spontane Krebserkrankungen. Analysiert wurden in einem multidisziplinären Ansatz u.a. mit nicht-invasiver Magnetresonanztomographie und Transkriptomanalyse, Effekte von Apelindefizienz. Ein Abgleich von Daten aus der Grundlagenforschung mit klinischen Daten lieferte dabei Einblicke in die funktionelle Rolle von Apelin bei der Angiogenese. Insgesamt wurde damit die Funktion von Apelin bei der Angiogenese und deren Eignung als Zielstruktur für Krebsmedikamente bestätigt. Angesichts der Probleme mit derzeitigen Angiogenesehemmern könnten Apelinhemmer gegen resistente Tumoren eingesetzt werden und herkömmliche medikamentöse Strategien ergänzen.
Schlüsselbegriffe
Angiogenese, Krebs, anti-angiogene Therapie, Apelin