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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Dänischer Bericht: Ethische Fragen sollen integraler Bestandteil der EU-Biotech-Verordnung werden

Laut einem neuen Bericht, der als Teil des dänischen Aktionsplans für Biotechnologie und Ethik veröffentlicht wurde, sind ethische Diskussionen bei der Betrachtung genetisch veränderter Organismen genauso wichtig wie bei Beratschlagungen zur Stammzellenforschung. Der Bericht ...

Laut einem neuen Bericht, der als Teil des dänischen Aktionsplans für Biotechnologie und Ethik veröffentlicht wurde, sind ethische Diskussionen bei der Betrachtung genetisch veränderter Organismen genauso wichtig wie bei Beratschlagungen zur Stammzellenforschung. Der Bericht zeigt, dass die Regulierung von Biotechnologie in der Europäischen Union sich bisher hauptsächlich mit Handel, Sicherheit und Umweltfragen befasst hat, tritt aber dafür ein, dass auch ethische Diskussionen bei der Debatte um Biotechnologie berücksichtigt werden. "Wenn es um die Regulierung der Anwendung von Gentechnologien bei Lebensmittelprodukten geht, befinden wir uns in Europa in einem Vakuum. Dies ist ganz anders als im medizinischen Bereich, wo es eine lange Tradition gibt, ethische Fragen bei Regierungsverordnungen zu berücksichtigen", so die Autorinnen des Berichts Berit Faber und Linda Nielsen. Der Bericht räumt ein, dass es nicht den einzig richtigen Weg gibt, um ethische Prinzipien in gesetzliche Verordnungen einzubeziehen, es werden jedoch eine Reihe von Empfehlungen gegeben, um den Prozess anzustoßen. Die Empfehlungen umfassen die Einbeziehung ethischer Bewertungen in Zusammenhang mit der Implementierung von Biotechnologien und die Bekanntgabe von Kriterien und Leitlinien, die als Grundlage für ethische Bewertungen dienen. Außerdem soll der Entscheidungsprozess über die Anwendung von Biotechnologien ein offener Prozess sein, der wirklichen Einfluss und Mitbestimmung seitens der Allgemeinbevölkerung in der gesamten EU garantiert. Die Autorinnen schlagen einen zweigleisigen Ansatz zur Einbeziehung ethischer Prinzipien vor: Gesetzgebung und Dialog. "Regulierung durch Gesetzgebung kann nicht für sich alleine stehen, wir müssen sicher gehen, dass die künftige EU-Verordnung auf einem offenen Dialog und transparenten Entscheidungsprozessen beruht", erläutern sie. "Die Einführung neuer Biotechnologien kennzeichnet einen Übergang von der Informationsgesellschaft zu einer Bio-Gesellschaft. Bioethik zusammen mit einem offenen Dialog, der Bürger und Laien mit einbezieht, sind wichtige Instrumente, die garantieren sollten, dass die Bio-Gesellschaft auch eine Bio-Demokratie ist, wenn für uns die Zeit kommt zu entscheiden, wie die neuen Technologien am besten genutzt werden können." Konkret schlägt der Bericht Konsens-Konferenzen, Gruppen für Zukunftsstudien, Werte-Workshops und Ethikräte vor, um eine auf Informationen beruhende Debatte zu fördern. Diese Initiativen wurden bereits in Dänemark ausprobiert. Der Bericht bildet die Diskussionsgrundlage für einen europäischen Workshop in Kopenhagen am 8. und 9. Oktober.

Länder

Dänemark

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