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A Universal Model of Word Comprehension

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Neues Modell erklärt Unterschiede im Wortverständnis über Sprachen hinweg

Ein von der EU finanziertes Projekt arbeitete an der Entwicklung einer universellen „konnektionistischen“ Architektur und von Modellen für den Umgang mit den großen sprachübergreifenden Unterschieden zwischen Englisch, Hebräisch und Spanisch. Die Arbeit wurde durch gezielte computerbasierte Untersuchungen sowie Verhaltens- und Pilot-EEG-/ERP-Untersuchungen unterstützt.

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Forscher des Projekts UNIVERSAL (A universal model of word comprehension) bewerteten die sprachübergreifenden Differenzen, die mit visueller und akustischer Worterkennung verbunden sind. Sie erforschten überdies, wie diese Darstellungen die Wortbedeutung abbilden. Aus der Arbeit ergab sich, dass verschiedene veröffentlichte Modelle und Theorien eigentlich keine Theorien der Sprache im Allgemeinen, sondern eher des Englischen im Besonderen sind. Man hob wichtige Aspekte der visuellen und akustischen Worterkennungssysteme hervor, die flexibel sind und sich an die speziellen Randbedingungen anpassen können, die durch jede Sprache auferlegt werden. Die Forschung wies nach, dass der Grad des Informationsflusses zwischen akustischen und visuellen Wortdarstellungen durch die Konsistenz von Buchstabierklang und Klangschreibweise zwischen den Sprachen vermittelt wird. UNIVERSAL bewertete diesen Fakt in Englisch, Französisch und Spanisch. Des Weiteren verknüpften die Forscher ihre Arbeit über die Sprache mit einer weitreichenderen Forschung über das statistische Lernen von Regelmäßigkeiten über Raum und Zeit. Auf diese Weise konnte man hervorheben, dass die zwischen visueller und auditiver Textverarbeitung aufkommenden Unterschiede eigentlich nicht aus der Sprachverarbeitung an sich resultieren können, sondern auf bereichsübergreifende Verarbeitungsmechanismen zurückzuführen sind, die in Wechselwirkung mit modalitätsspezifischen Einschränkungen stehen. UNIVERSAL hatte Fortschritte beim Verknüpfen von Sprachstudien mit computergestützten Modellen auf der Verhaltensebene und außerdem einer detaillierteren und mechanistisch eindeutigen Ebene gegenüber der Online-Messung der neuronalen Korrelate der Sprachverarbeitung zu verzeichnen. Von daher bringen die Theorien und Modelle des Projekts erstmalig eine einheitliche Beschreibung verschiedener Aspekte der Sprachverarbeitung voran. Diese kann in zukünftige Erkenntnisse aus einem breiten Forschungsbereich integriert und auf verwandte Systeme wie das episodische Gedächtnis und semantische Gedächtnis, die Modellierung von Bilingualismus und Sprachentwicklungsstörungen erweitert werden.

Schlüsselbegriffe

Wortverständnis, Sprachen, sprachübergreifende Unterschiede, Worterkennung, Sprachverarbeitung

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